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Um die Spulen für sich auf der Drehbank wickeln, gut isolieren
und auf ihre Isolation vor der Aufbringung prüfen zu können, muss
man Unterbrechungen im Eisen zulassen. Bei den grösseren Kern-
transformatoren, besonders bei den Drehstromtransformatoren, lässt
man daher auch Stossfugen zu, wie dies z. B. Fig. 148 erkennen
lässt. Dann können die fertig gewiekelten Spulen einfach überge-
schoben werden.
Beikleineren Transformatoren überh aupt und bei denender Mantel-
type ganz besonders sucht man eigentliche Stossfugen zu vermeiden.
Man baut zu dem Zwecke den Eisenkörper in die fertig gewickelten
Spulen ein. Aus gut ausgeführten Eisenblechtafeln von 0,3 — 0,5 mm
Dicke, deren eine Seite mit ganz dünnem Seidenpapier beklebt ist,
stanzt man die Bleche in der gewünschten Form aus. An der
schmalsten Stelle wird das Blech durchschnitten und der über-
stehende Lappen zurückgebogen (vergl. Fig.141),
so dass man den Streifen über die Spulen
schieben kann. Dann werden die umgebogenen
Streifen zurückgebogen und das Blech geglättet.
Die nächste Blechtafel legt man aber nun ent-
gegengeseizt ein, so dass das zusammen-
hängende Stück die Schnittstellen a, a, des
vorigen Bleches überdeckt und fährt so fort,
bis der Eisenkörper fertig ist (vergl. Fig. 142).
Durch den Druck einer hydraulischen Presse
presst man die Tafeln zusammen und umgiebt sie hierauf mit einem
isolierten Rahmen, der sie zusammenhält.
Fig. 140.
Manteltransformator.
Wegen der grossen Fläche, auf der sich zwei benachbarte Tafeln
berühren, brauchen die Kraftlinien nicht den schmalen Luftraum
der Schnittstellen a, a, zu überschreiten, sondern sie haben die
Möglichkeit, in den grossen Berührungsflächen überzugehen. Der
magnetische Widerstand des so hergestellten Eisenkörpers ist daher
nur wenig grösser, als er sein würde, wenn die einzelnen Tafeln
nicht durchschnitten worden wären.
Bei Kerntransformatoren kann man Stossfugen dadurch ver-
meiden, dass man jede Lage aus zwei rechtwinkligen Stücken zu-
sammensetzt und über die Stossstelle der unteren Schicht die un-
unterbrochenen Teile der nächsten Schicht legt.
Sind, wie bei Fig. 148, S. 218, Stossfugen unvermeidlich, so
muss man, um an denselben Wirbelströme zu vermeiden, in die
Fuge noch ein dünnes Stück Isolationsmaterial (Papier) einlegen.
Über die Form und die Abmessung des Eisenkörpers giebt es
keine bestimmten Vorschriften; doch hat sich herausgestellt, dass