er-
ve
ck
T-
Sn
Anders ist es bei dem in Fig. 9 aufgezeichneten Beispiele. Hier
ist die dieker gezeichnete Stromkurve in der Phase verfrüht gegen
die EMK (und zwar st —=—45°). Die EMK erreicht z, B. ihren
Höchstwert E zu einem Zeitpunkte, zu dem der Wert i bereits erheblich
unter seinen Maximalwert gesunken ist. In diesem Falle besteht die
durch die schraffierte Fläche dargestelite Arbeit aus vier Teilen, von
denen zwei mit — bezeichnete über der Abseissenachse, zwei mit —
bezeichnete unter der Abseissenachse liegen. Die effektive Arbeit,
deren Betrag wieder durch das Rechteck xy y’x’ dargestellt wird,
ist dann die Differenz der über und der unter der Linie x x’ liegenden
Flächenstücke.
Besonders bemerkenswert ist der Umstand, dass für den be-
sonderen Fall 9 = 90° der Wechselstrom gar keine Arbeitsleistung
besitzt. Dies tritt ein, wenn die Spannung und die Stromstärke einen
Phasenunterschied von 90°, d.h. von einer Viertelwellenlänge haben.
Man spricht dann von einem »wattlosen Strome«.
Die Fig. 10 stellt diesen Fall dar. Der Strom ist gegen die
EMK um eine volle Viertelperiode verfrüht. Man ersieht aus der
Figur, dass dann die Arbeit aus vier kongruenten Teilen besteht,
von denen zwei über, zwei unter der Abseissenachse liegen. Die
algebraische Summe dieser Grössen ist alsdann gleich Null.
Ein solcher wattloser Strom würdez.B. theoretisch der Erreger-
strom eines mit Selbstinduktion behafteten Apparates sein, weil er
gegenüber der induzierenden EMK eine Phasenverschiebung von
90° besitzt. Thatsächlich ist aber doch ein gewisser Energieaufwand
nötig, weil in jeder derartigen Einrichtung Verluste im Eisen durch
Hysteresis und Verluste im Leitungsmaterial durch entstehende
Wirbelströme unvermeidlich sind.
Rühlmann, Wechselstrom.