Wir haben bereits gelernt, die nach einem Sinusgesetz ver-
änderlichen periodischen Grössen durch Vektoren darzustellen. Dieses
Verfahren wollen wir jetzt auf den vorliegenden Fall anwenden.
(Vergl. Fig 13.)
J=OB sei der in einem bestimmten Massstabe ausgedrückte
Maximalwert des Stromes. Um in dem gesamten Widerstande w
einen Strom J hervorzurufen, würde eine Spannung en =J.w
nötig sein.
Diese Spannung (die Nutzspannung), die mit dem Strome in
oleicher Phase ist, tragen wir in einem anderen passenden Mass-
stabe in der Richtung von OB auf; es sien=Jw=0OD.
It
im 90° — = in der Bewegungsrichtung der Vektoren zurück-
y
bleibend, tragen wir von O aus die Grösse OC==E, den Maximal-
wert der EMK der Selbstinduktion auf. Die. zur Überwindung
dieser EMK erforderliche Komponente der Spannung oder der EMK
der Elektrizitätsquelle muss diesem Vektor gleich, aber entgegenge-
setzt gerichtet sein; sie wird daher am Punkte D durch DF dar-
gestellt.
Bilden wir nunmehr die Resultante aus OD und DF, so erhalten
wir die EMK der Elektrizitätsquelle O F=eg, die erforderlich ist, um
trotz der im Stromkreise vorhandenen Selbstinduktion den Strom OB
zu erzeugen.
Wir erkennen sofort, dass diese Spannung der Elektrizitäts-
quelle E, um die Phasendifferenz DOF —= g dem Strome voreilt,
dass der erzeugte Strom infolge der Selbstinduktion um den Winkel ©
gegen die Spannung OF der Elektrizitätsquelle zurückbleibt.
Die Grösse der von der Selbstinduktion hervorgerufenen EMK
hängt einmal ab von einem durch die Zahl der Windungen, durch
die Abmessungen und durch die magnetischen Eigenschaften des
Eisenkernes bedingten Koöffizienten, dem Selbstinduktionsko£ffizienten
L, ferner von der Stromstärke J, da ein m mal grösserer Strom
auch m mal soviel Kraftlinien erzeugt.')
Ausserdem aber ist die induzierte EMK noch proportional der
Geschwindigkeit ®, mit der die Kraftlinienzahl in der Zeiteinheit
geändert wird. In der Zeit T wird eine volle Umdrehung eines
Vektors, also eine Drehung um 2 oder 360°, stattfinden. Die Ge-
schwindigkeit, mit der. die Drehung erfolgt, d.h. die Winkeländerung
in der Zeiteinheit ® ist somit:
1) Insoweit es statthaft ist, die Permeabilität des Eisens, aus dem der Kern
besteht, als konstant anzusehen.
wi
de
is
m
V
es, hend
as