Full text: Grundzüge der Wechselstrom-Technik

  
   
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setzen, diese würde man mit dem dritten vereinigen und so fort- 
fahren, bis alle Zweige berücksichtigt worden wären. 
Das Verfahren erinnert also in seinem Grundgedanken an die 
Zusammensetzung mehrerer an einem Punkte angreifender Kräfte, 
die zu einer Resultante vereinigt werden sollen. In diesem Falle 
kann man auch zuerst zwei Kräfte zu einer Resultante vereinigen, 
diese Resultante dann mit einer dritten Kraft zu einer neuen Resultante 
zusammensetzen und so fortfahren, bis alle Kräfte berücksichtigt sind. 
  
  
  
=G 
5 
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o 
Ss 
S 
N 
Aa 
a 1Ampere a P: | 
= > 
Fig. 30. Einem Zweige mit Kapazität ist ein zweiter Zweig parallel geschaltet, 
der Widerstand und Selbstinduktion enthält. 
Zahlenbeispiel. Wir entnehmen ein lehrreiches Beispiel dem be- 
kannten Werke von Bedell und Crehore, »Alternating Currents«, S. 336. 
Der eine Zweig enthalte nur einen Kondensator, dessen KapazitätC, =1Mikro- 
farad ist, der andere parallele Zweig einen Widerstand von der Grösse 
W, = 100 Ohm und eine Spule mit Selbstinduktion, deren Selbstinduktions- 
koöffizient L, = 1 Henry ist. Die Grösse » sei gleich 1000. 
Der Kondensatorstromkreis enthalte keinen Widerstand, die Kapazität sei 
also durch kurze Kabelstücke an die Verzweigungsstellen angeschlossen. Der 
Kondensatorstrom OB (in Fig. 30) ist daher der treibenden EMK der Strom- 
quelle um 90° voraus, die letztere OA betrage 1000 Volt. 
Dann ist der Strom 
OB = (C,:E:o = 10-6 x 1000 > 1000 = 1 Ampöre. 
Die Tangente des Phasenverschiebungswinkels ©,,um den der den Widerstand 
und die Spule mit Selbstinduktion durchfliessende Strom OD hinter der EMK 
OA zurückbleibt, ist: 
L,:o 1><1000 
tan, = — = ee 
oe Ww, 100 
Der Strom OD bleibt daher beinahe um 90° hinter der EMK zurück und ist 
E 1000 : 
O0 = —— = ——— = 1 Ampöre. 
L, o 1 >< 1000 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
  
  
    
  
  
  
  
  
 
	        
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