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sind die Arbeitsverluste durch Hysteresis für verschiedene Perioden-
zahlen ausgedrückt in Watt, bezogen auf 1 Kubikdezimeter Eisen in
ihrer Abhängigkeit von der Feldstärke dargestellt.
Da die Hysteresisverluste dem Gewichte des Eisens direkt pro-
portional sind, so kann man mit Hilfe dieses Diagramms in jedem
Falle die Grösse des Verlustes in Watt ermitteln.
Für die Wechselzahl » = 100 enthält die nebenstehende Figur)
(Fig. 40) die Hysteresisverluste in Watt, bezogen auf 1 kg Eisen.
Die obere Kurve gilt für mittelgutes, die untere für vorzügliches
Material.
Die ausserdem eingezeichnete gestrichelte Linie giebt für die-
selben Werte der magnetischen Induktion in "obigen Eisensorten den
Betrag der magnetischen Permeabilität (vergl. Grundzüge der Elek-
trotechnik IV, 14., S. 68, Gl. 9); es ist dies eine Grösse, deren man
oft bedarf, wenn man die magnetischen Widerstände des mittleren
Weges von Kraftlinien berechnen will.
6. Wirbelströme.
In jeder Metallmasse eines Wechselstromapparates entstehen
und verschwinden, der Periode der Wechselströme folgend, Kraft-
linien. Jede Änderung der Kraftlinienzahl aber ruft bekanntlich in
Leitern Induktionsströme hervor. Ein Wechselstrom übt daher auf
jede in seiner Nähe befindliche Leitermasse eine induzierende Wir-
kung aus.
Da für eine gegebene magnetomotorische Kraft im Eisen be-
sonders viele Kraftlinien erzeugt werden, müssen diese induzierenden
Wirkungen sich hauptsächlich in Eisenteilen geltend machen, in
deren Nähe Wechselströme fliessen, und ganz besonders stark müssen
solche Induktionsströme in den Kernen der Elektromagneten auf-
treten, durch deren Spulen ein Wechselstrom fliesst.
Diese Ströme werden in zusammenhängenden Eisenmassen ausser-
ordentliche Stärken erreichen können, weil der Ohm’sche Leitungs-
widerstand solcher zusammenhängender Metallmassen gering ist.
Diese Ströme, Wirbelströme genannt, erzeugen in den Körpern,
in denen sie fliessen, Stromwärme, natürlich auf Kosten der Energie
des Wechselstromes, dem sie ihre Entstehung verdanken. Wenn
der Wechselstrom aber nach Einschaltung einer Strombahn, die in
benachbarten Metallteilen Wirbelströme erzeugt, dieselben sonstigen
Wirkungen , wie vorher, hervorbringen soll, muss er verstärkt
werden. Auch die Phasenverschiebung zwischen Stromstärke und
1) Nach G. Kapp.