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4. Kapitel.
Allgemeines über Wechselstrom - Maschinen.
1. Geschichtliches.
Die ersten elektrischen Maschinen, die konstruiert worden sind,
waren Wechselstrommaschinen, deren Feldmagneten durch permanente
Magnete gebildet wurden; erst später sind dieselben durch Hinzufü-
gung von Kommutatoren in Gleichstrom-Maschinen, die intermittierende
Ströme lieferten, umgewandelt worden.
Da die Teilung des elektrischen Lichtes, d. h. der gleichzeitige
Betrieb mehrerer Gruppen von Bogenlampen in von einander un-
abhängigen Stromkreisen, zuerst mit Wechselstrom gelang, so schien
es sogar einige Zeit, als ob die Wechselstrom-Maschine den Vorrang
in den technischen Anwendungen der Elektrizität erlangen sollte.
— Nachdem aber durch die Erfindung der Nebenschluss- und ge-
mischten Gleichstrom - Maschinen für unveränderliche Klemmen-
spannung und durch die Konstruktion geeigneter Bogenlampen der
Betrieb parallel geschalteter Beleuchtungskörper auch durch Gleich-
strom gelungen war, traten mehrere Jahre hindurch die Wechsel-
strom-Maschinen mehr und mehr in den Hintergrund. Einzelne
Elektrotechniker glaubten in jener Zeit sogar schon diese Maschinen
als gänzlich veraltet ins alte Eisen verweisen zu dürfen.
Durch die Erfindung der Transformatoren durch Gaulard
und deren praktische Umgestaltung durch Deri und Bläthy, und
weiterhin durch die Erfindung des magnetischen Drehfeldes durch
Ferraris, Tesla und andere wurden jedoch der Wechselstromtech-
nik neue Bahnen erschlossen, und die Wechselstrom-Maschinen ge-
langten zu neuer, vorher nicht geahnter Bedeutung.
Ganz neuerdings hat die hohe technische Vollendung, zu der
die Erfindung der Mehrphasenmotoren durch Galileo Ferraris
und Nikolaus Tesla, durch die Konstruktionen der Allge-
meinen Elektrizitäts-Gesellschaft, der Maschinenfabrik Oer-
likon, Browns, Siemens & Halske und anderer geführt worden
ist, für den Grossbetrieb dem mehrphasigen Wechselstrom, besonders
dem sogenannten Drehstrom, das Übergewicht gesichert.