Full text: Galvanische Elemente der Neuzeit in Herstellung, Einrichtung und Leistung nach praktischen Erfahrungen

   
58 II. Herstellung von Trocken - Elementen. 
Elemente stets besser sein müssten als Trocken-Elemente und ferner, 
dass letztere für geschlossenen Stromkreis (Ruhestrom) nicht zu 
brauchen seien. Allerdings trifft dies in Bezug auf die meisten 
Trocken-Elemente zu, jedoch nicht bei allen. 
Ein gutes, richtig zusammengesetztes Trocken-Ele- 
ment leistet viel mehr als das beste nasse Leclanch£, ist 
billiger und auch für Ruhestrom unter Umständen längere 
Zeit hindurch brauchbar und zwar ohne alle Wartung. Es 
hat selbst bei langer mässiger Beanspruchung kaum unter 1,3 Volt 
und erholt sich in der Ruhe schon in wenig Stunden. Unter dauern- 
der Beanspruchung ist hier .natürlich nur eine zeitweise Stromstärke 
von etwa 25— 50 Milli-Amp£ere zu verstehen. 
Das beste: Maass für die Leistungsfähigkeit. eines 
Trocken-Elementes ist die Bestimmung der Entladung in Am- 
pere- bezw. Wattstunden, wie wir später sehen werden. 
Die gebräuchlichen Grössen der Trocken-Elemente geben etwa 
bis zu 60 Amperestunden aus bei unterbrochener geringer Bean- 
spruchung. Bei Benützung auf einige Minuten und darauffolgender 
längerer Pause kann man sie auch bis 0,8 Ampere beanspruchen. 
Dauernd Strom für den Betrieb kleiner Glühlampen können auch 
die meisten konstanten galvanischen Elemente nicht leisten, wenn 
man nicht alle paar Tage die Füllung erneuert oder eine genügende 
Anzahl parallel schaltet. — 
Vor einigen Jahren wurden die Galvanophore bekannt und 
mit völlig ungerechtfertigter Reklame in den Blättern angepriesen. 
Das Element enthielt keinen massiven Kohlenkörper, sondern nur 
einen Kohlenstift, von depolarisirender Masse umgeben, einen Zink- 
ring und zwischen beiden eine Füllung von Sägemehl mit einem 
Elektrolyten getränkt. Das Element war gut, aber kaum besser 
als die übrigen guten Trockenelemente. 
Neuerdings aber hat man namhafte Verbesserungen angebracht, 
so dass neue Elemente 1,50— 1,60 Volt haben, ausgezeichnet kon- 
stant sind und in jeder Hinsicht allen Anforderungen genügen. 
Es steht nach obigen Ausführungen zu erwarten, dass die 
Zink-Kupfer-Elemente aus dem Telegraphenbetriebe vielfach ver- 
schwinden werden, und dass man die alten Leclanch&-Elemente 
durch die neueren trockenen und nassen Elemente ersetzen wird, 
die kaum einer Wartung bedürfen. 
Das in der Elektr. Zeitschrift Nr. 9, 1894, beschriebene abge- 
änderte Fleischer-Element von Wolff bedeutet nach obigen Aus- 
   
     
   
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
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