Full text: Galvanische Elemente der Neuzeit in Herstellung, Einrichtung und Leistung nach praktischen Erfahrungen

  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
Die Ansprüche an die Bestandtheile. geil 
Gypsbrei, Infusorienerde oder einer Gallerte aus Mehl und Tra- 
ganth etc. aus, welche mit dem Elektrolyten getränkt sind. 
Das billigste Material für den Zweck ist offenbar das fein 
gesiebte Sägemehl von Laubhölzern, wie z. B. Linde, Erle, Weide; 
Nadelholz pflegt man nicht zu verwenden. Vielleicht eignet sich 
auch vegetabilische Kohle, die von allen Salzen befreit ist, und wie 
sie für transportable Akkumulatoren von der Watt-Gesellschaft zu 
Berlin nach dem Patent Silberstein verwendet wird. — Sehr be- 
quem, aber vielleicht etwas theurer ist auch Gypsbrei, welcher 
durch geeignete Zusätze am Abbinden gehindert wird, so dass er 
stets etwas gallertartig, schmierig bleibt. Infusorienerde giebt leicht 
eine zu dichte Masse. Traganth mag zu Anfang ganz vorzüglich 
wirken, sobald aber etwas Feuchtigkeit verdunstet, schrumpft er 
derartig zusammen, dass der Kontakt mit den Elektroden verloren 
geht, was schliesslich doch die Hauptsache ist. 
Die Vergussmasse für den oberen Verschluss der fertigen 
Elemente besteht entweder aus einer Pechkomposition ‚oder aus 
Schwefel. Bei Anwendung von Pech pflegt man zunächst eine 
Schicht weicheres Pech aufzugiessen und nach dem Erhärten des- 
selben Hartpech aufzutragen. Das weiche Pech giebt einen guten 
Abschluss am Rande der Gefässe und verhindert das Ausbröckeln 
der oberen härteren Schicht. Das obere Hartpech ist durchaus 
erforderlich, weil gewöhnliches Pech in warmer Sommertemperatur 
erweicht und event. aus den Elementen ausläuft. 
Für sehr heisse Gegenden muss das Hartpech sehr sorgfältig 
zusammengesetzt und erprobt sein, weil die Elemente sonst bei 
30—45°C. und darüber völlig unbrauchbar werden. 
Schwefel bleibt bei dieser Temperatur zwar hart, giebt jedoch 
beim Erkalten keine glatte, sondern eine rauhe, krystallinische Ober- 
fläche, die mit einem dicken Lack oder dergl. überzogen werden 
muss, um besseres Ansehen zu erhalten. Wachs oder Paraffın, 
das einige zum Verguss empfehlen, ist absolut unbrauchbar und 
viel zu theuer. Das billigste ist das amerikanische Fichtenharz mit 
Zusatz von Pech, Oel, Thran, wobei zum Erhärten Gyps oder 
Braunstein etc. dient. 
Zum Schutz der Drahtverbindung am oberen Ende der Kohlen- 
stifte pflegt man dieselben ı cm tief in geschmolzene ‚Chattertons- 
Masse“ einzutauchen, die beim Vergiessen der Elemente von Pech 
umgeben wird. Ist der Drahtbund. an der Kohle nicht auf diese 
Weise sorgfältig geschützt, so dringt leicht etwas Elektrolyt da- 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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