Full text: Die elektrische Minenzündung und deren Anwendung in der civilen Sprengtechnik

   
84 Vergleichung 
ständig überholt betrachten, denn man hat bisher die gleichzeitige Zün- 
dung einer sehr grossen Anzahl von Minen!) nur auf galvanischem Wege, 
allerdings mit einem ungemein bedeutenden Aufwande von Elementen, 
bewerkstelligt. 
2. Vergleichung der Funkenzündapparate unter einander. 
Bei dieser Vergleichung müssen insbesondere die drei maassgeben- 
den Factoren, Zündeffect, Transportfähigkeit und Wetterbeständigkeit, 
in Berücksichtigung gezogen werden. 
Bei der Beschreibung der verschiedenen Apparate sind jedes Mal 
die auf die obigen ersten zwei Punkte bezüglichen Daten, soweit die- 
selben bekannt gegeben wurden, angeführt worden. Obzwar dieselben 
keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen können, so lässt sich aus 
denselben doch unschwer erkennen, dass in Betreff des Zündeffectes die 
reibungselektrischen Zündmaschinen den Inductionszündapparaten be- 
deutend überlegen sind, da wir es bei ihnen mit höheren Spannungen zu 
thun haben. 
Hinsichtlich der Transportfähigkeit, für welche das Gewicht und 
die Dimensionen der Apparate entscheidend sind, ist die Verschiedenheit 
bei den einzelnen Apparaten keine so grosse, doch lässt sich sagen, dass 
die Magnetinductoren, vermöge ihrer Eisenmassen, den reibungselektri- 
schen Zündmaschinen und Volta-Inductoren etwas nachstehen. 
Was die Wetterbeständigkeit anbelangt, so ist der Vortheil aller- 
dings auf Seite der Inductionszündapparate, nachdem diese von Witte- 
rungsverhältnissen vollständig unabhängig sind. Aber auch die Reibungs- 
elektrisirmaschinen hat man, wie früher ausführlich erörtert wurde, 
bezüglich ihres Verschlusses soweit vervollkommnet, dass bei sachgemässer 
Behandlung und Vermeidung von raschen und starken Temperatur- 
wechseln der Zündeffect durch Witterungsverhältnisse zwar etwas alterirt, 
jedoch keineswegs unter jene Grenze sinken wird, dass ihre Brauchbar- 
keit in Frage gestellt werden könnte. 
So wurden im Jahre 1879 auf Veranlassung des österreichischen 
Reichs-Kriegs-Ministeriums mit dem beschriebenen Feldzündapparate 
(Modell 1874) in dieser Richtung Versuche angestellt 2). Durch neun 
Monate wurde ein solcher Apparat im Freien, nur gegen Regen geschützt, 
aufgestellt, und von Zeit zu Zeit commissionell geprüft, wobei sich voll- 
kommen zufriedenstellende Resultate ergaben. 
Auch die Befürchtung, dass die reibungselektrischen Zündmaschinen 
beim Gebrauche in Gruben vermöge der darin gewöhnlich herrschenden 
Feuchtigkeit versagen, ist eine unbegründete, weil sie in diesen jühen 
Temperaturwechseln, die am schädlichsten einwirken, weniger ausgesetzt 
!) Siehe die Sprengungen im Hafen von New-York, 8. 23. 
?) Hauptmann Hess, „Ueber die Wetterbeständigkeit der elektrischen Feld- 
zündapparate“. Zeitschr. f. angewandte Elektrieitätslehre (Centralbl. f. Elek- 
trotechnik) 2. Jahrg., 8. 166. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
	        
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