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Anwendungen,
verwenden. Bandzünder bleiben auch in nassen Bohrlöchern längere
Zeit wirkungsfähig.
2) Guttaperchadrahtzünder. Bei diesen bestehen die an
dem Zünder befestigten Zuleitungen (Fig. 42) aus Guttaperchadrähten
und es müssen die Verbindungsstellen a, b
in gehöriger Weise isolirt werden, ins-
besondere dann, wenn die Zünder zu
Sprengungen unter Wasser dienen sollen.
Es ist gerathen, diese Isolirung mittelst
Guttapercha mit besonderer Sorgfalt durch-
zuführen, um den Zündeffect unter Wasser
nicht durch Versagen zu vereiteln.
Bei den Zündern, welche in der öster-
reichischen Armee !) in Verwendung stehen
und die in dem Capitel über die Funken-
zündpatronen beschrieben wurden, wer-
den die blank gemachten Zünderdrähte
mit den ebenso behandelten Guttapercha-
drähten innig verflochten und sammt dem
Zünderkopfe mit wasserdichter Paste um-
kleidet. Zur Fixirung der gegenseitigen
Stellung beider Drähte wird hierauf ein
Holzstück von 8 cm Länge und von der
Dicke des Zünderkopfes, in welches zwei
Nuthen zur Aufnahme der Leitungsdrähte
eingeschnitten sind, auf den Zünder ge-
steckt, die Pasteumkleidung, wenn nöthig,
ergänzt und das Ganze mit einem Bande aus
Naturgummi fest umwickelt.
Die Verbindung der Zuleitungen oberhalb des Zünderkopfes und
die Isolirung der entstehenden blanken Stellen ist eine ziemlich umständ-
liche und zeitraubende Arbeit. Hess?) hat daher, um eine derartige Ver-
bindung gar nicht machen zu müssen, die Zuleitungsdrähte in Form eines
Kabels, welches mit Kautschuk und gummirten Bändern isolirt ist und in
den Zünderkopf hineinragt, in Anwendung gebracht. Es soll sich die Ver-
bindung des Kabels mit einer Zünderkopfmasse, bestehend aus Schwefel
und Glaspulver oder aus 3 Thln. Asphalt, 1 Thl. Wachs, 1 Thl. Parraffin
und 3 Thln. Cement, als vollkommen wasserdicht bewiesen haben. Bei
den Zündern von A. Bornhardt?) ragen ebenfalls die aus Guttapercha-
drähten bestehenden Zuleitungen in das Zündhütchen selbst hinein,
so dass auch hier eine Drahtverbindung oberhalb des Zünders entfällt.
!) Technischer Unterricht für die k. k. Genie-Truppe. 16, 227; Hess,
„Die Naturwissenschaften im Dienste des Krieges“, 8. 181.
2) Dingler’s polytechn. Journal 251, 121.
3) Siehe deren Beschreibung 8, 52.