Schlusswort.
nach oben aufrecht gestellt und gestützt. In das Rohr werden nun zwei
an einem hölzernen Stabe befestigte Ladungen derart gebracht, dass
die grössere derselben am Stossboden, die kleinere oberhalb der Schild-
zapfen zu liegen kommt. Hierauf wird das Rohr mit Wasser gefüllt
und in die Mündung ein mit getheertem Werg umwickelter Holzpfropf
getrieben. Der Pfropf hat eine Nuth zur Aufnahme des Holzstabes und
der Zündleitung, die ebenfalls abgedichtet wird.
Wie aus der Figur ersichtlich ist, bildet das Rohr selbst einen Theil
der Rückleitung. Die Grube ist mit Balken zu bedecken, um ein Ab-
schleudern von Sprengstücken zu verhindern.
Schlusswort.
Es wurden in dem vorangehenden Abschnitte die Vorzüge der elek-
trischen Zündung namhaft gemacht, es wurden die Minen- und Leitungs-
anlagen bei den wichtigsten Zweigen der Civilsprengtechnik, bei denen
zur Zündung die Elektrieität ihre Anwendung findet, besprochen und
es hat sich daraus ergeben, dass diese Zündungsart einen hochwichtigen
und maassgebenden Factor in der modernen Sprengtechnik bildet.
Die Resultate, welche man durch sie bisher erzielt hat, sind auch
den Vorzügen entsprechend, die die gleichzeitige elektrische Zündung
mehrerer Minen gegenüber der Einzel-Schnurzündung aufzuweisen hat.
Beispiele!) aus der Praxis, bei denen versuchsweise mit beiden Zün-
dungsarten die Arbeiten durchgeführt wurden, ergaben sogar zu Gunsten
der ersteren eine Kosten- und Zeitersparniss von nahezu 50 Proc. Wenn
auch wieder bei anderen Arbeiten, wie dies ja in der Natur der Sache
liegt und durch verschiedene Umstände bedingt sein kann, sich minder
günstige Erfolge einstellten, so ist doch stets bei fachgemässer Durch-
führung derselben die Erzielung eines noch immer sehr bedeutenden
Nutzens die Folge gewesen.
Um so mehr muss es daher Wunder nehmen, wenn man in Berichten
über die Ausführung grosser Tunnelbauten Folgendes zu lesen bekommt:
„Die anfänglich in Anwendung gebrachte elektrische Zündung wurde, da
sie nicht befriedigte, aufgegeben und durch die Schnurzündung ersetzt.“
Den Grund für solche Vorkommnisse kann man wohl nur darin vermuthen,
dass entweder von vornherein die Apparate und sonstigen Erforder-
nisse nicht in dem gehörigen Zustande waren, oder dass die Manipulation
mit denselben Personen anvertraut wurde, denen die Wirkungsweise und
Handhabung nicht vollkommen bekannt war.
!) Es sei in dieser Richtung ebenfalls auf das Werk von Mahler und
Eschenbacher und auf die „Notizen über die Zündelektrisirmaschinen für
die Sprengtechnik“ von A. Bornhardt verwiesen.