Full text: Die elektrische Minenzündung und deren Anwendung in der civilen Sprengtechnik

   
   
  
   
    
     
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
    
  
  
   
    
   
   
   
   
    
  
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110 Nachtrag. 
Art dient, zu welchem Zwecke ihm ein Telephon (System Barbier) 
beigegeben ist. 
Die Zündung von Glühzündpatronen (Sprengkapseln mit geringem 
Widerstande) erfolgt hierbei auf galvanischem Wege, indem durch den 
äusseren, an die Klemmen des Apparates gelegten Stromkreis, in wel- 
chem sich die Zünder befinden, der Strom obgenannter Batterie geleitet 
wird. Das Schliessen des Stromes wird dabei durch Drücken eines rechts 
auf dem Deckel des Apparatenkästchens gelegenen Umschalterknopfes 
bewirkt. Bei den Elementen der Batterie von Place-Germain ist 
die Füllungsflüssigkeit, bestehend aus Meerwasser oder einer Lösung von 
Chlorammonium, von einer pulverigen Masse, „Cofferdam“ genannt, 
aufgesaugt. Es ist dies ein aus den Fasern der Cocosnussschale her- 
gestelltes Pulver, welches angeblich 0,065 specif. Gew. hat, jedoch sich 
auf ein specif. Gew. von 0,133 zusammenpressen lässt und in diesem 
Zustande Wasser im Zehnfachen seines Gewichtes aufzusaugen vermag. 
Die besonderen Vorzüge dieser Elemente bestehen nach Angabe der 
Erfinder darin, dass die Füllungsflüssigkeit wenig verdunstet und nicht 
auswächst, dass sich die Elemente nicht abnutzen, wenn sie offen sind, 
und dass sie im geschlossenen Zustande, so lange sie nur feucht sind, 
bis zum vollständigen Verbrauche der Zinke arbeiten. Es wird auch 
noch angegeben, dass eine Batterie von 700g Gewicht eine Spannung 
von 7 Volt liefert. 
Bei der Zündung von Sprengkapseln mit grossem Widerstande 
(Funkenzündpatronen) wird der Batteriestrom in die primäre Wickelung 
der Inductionsrolle geleitet, während der Inductionsstrom der secun- 
dären Wickelung in die Zündleitung geführt wird, was durch Schliessen 
eines links am Kastendeckel angebrachten Umschalterknopfes bewerk- 
stelligt wird. Wir haben also hier die Zündung ähnlich wie beim Fun- 
keninductor. 
Was die Prüfung der Zündpatronen anbelangt, so erfolgt dieselbe, 
wie schon erwähnt, mit dem dem Apparate beigegebenen Telephon. 
Diese Art der Prüfung wurde zuerst in Amerika von Capitän Mac Evoy 
bei den Torpedos vorgeschlagen und hierauf in Frankreich von Ducretet 
auch für Funkenzündpatronen angewendet. Es eignet sich das Tele- 
phon insbesondere deshalb für diesen Zweck, weil dasselbe schon bei 
einem äusserst geringen Strom (1 Milliontel Ampere) anspricht, der 
noch keine unbeabsichtigte vorzeitige Zindung der Patrone herbeiführen 
kann. Es entspricht demnach das Telephon in seiner Wirkung einem 
sehr empfindlichen Galvanometer. 
Die mit dem Telephon vorgenommene Prüfung verschafft uns natür- 
lich bei den Glühzündpatronen nur die Ueberzeugunge, ob der Glühdraht 
derselben in Ordnung ist, d. h. ob keine Unterbrechung in der Patrone 
sich vorfindet. Ob der Glühdraht bei einem angenommenen Minimal- 
zündstrome ins Glühen gerathen wird (siehe das auf S. 14 angegebene 
Verfahren), können wir allerdings daraus nicht ersehen. Ebenso können 
  
	        
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