2 Einleitung.
zur Anwendung kommenden Ströme, indem nämlich nach diesen die
Umwandlung von Elektricität in Wärme durch zwei verschiedene Er-
scheinungsformen gekennzeichnet ist.
Erstlich tritt Wärme durch Elektricität nach dem Joule’schen
Gesetze in jedem Leiter auf, wenn derselbe von einem elektrischen
Strome durchflossen wird (Stromwärme), und zweitens bietet sie sich
uns in der Form des elektrischen Funkens dar.
Soll die in einem Leiter auftretende Stromwärme für die Zwecke
der Zündung benutzt werden, so ist es geboten, Ströme von grösserer
Intensität und geringerer Spannung, wie sie von galvanischen Batterien,
magneto- und dynamo-elektrischen Maschinen geliefert werden, in An-
wendung zu bringen, da für die in einem Leiter erzeugte Wärme die
Stromstärke maassgebend ist. Es bilden dann dabei kurze und dünne
Metalldrähte die Leitung an den Zündherden, die durch ihr Erglühen
die Zündung des sie umgebenden Körpers herbeiführen und dadurch der
Methode den Namen „Glühzündung“ gegeben haben. Besorgt hin-
gegen der elektrische Funken die Zündung, welchen Vorgang wir dann
mit dem Namen „Funkenzündung“ belegen, so sind zu dessen Her-
vorbringung einerseits Ströme von hoher Spannung, wenn auch kurzer
Dauer und geringer Intensität [Entladungsströme von Condensatoren,
Inductions- (Extra-) Ströme von hoher Spannung], andererseits an den
Punkten, in welchen die Zündung erfolgen soll, Unterbrechungen (Spal-
ten) im Stromleiter nothwendig, die mit dem zu zündenden Körper aus-
gefüllt einen derartig grossen Widerstand darbieten, dass ein Strom-
übergang unter Funkenbildung stattfindet.
Jede der beiden Hauptzündungsarten erfordert also Ströme von
besonderer Art, die wiederum nur durch besondere Generatoren erzeugt
werden können. So werden beispielsweise bei der Funkenzündung unter
anderen Apparaten auch Reibungs- Elektrisirmaschinen und Rühm-
korff’sche Inductoren benutzt. Bei beiden genügen schon Apparate
von den kleinsten Dimensionen zur Hervorbringung eines Funkens von
lcm Länge!). Wollen wir dagegen mittelst des Stromes einer galvani-
schen Batterie die nämliche Funkenlänge erzielen, so müsste die Zahl der
Elemente, aus denen die Batterie zusammengesetzt ist, eine sehr grosse
sein, wenn wir bedenken, dass nach Gassiot eine Batterie von 3520
Kupfer-Zink-Elementen erst eine Schlagweite?) von bloss 0,2 bis 0,5 mm
1) Die Funkenlänge für eine bestimmte Potentialdifferenz ist, wie insbeson-
dere die Versuche von Dr. Warren de la Rue und Dr. Hugo W. Müller
gezeigt haben, nicht allein von dem die Funkenstrecke ausfüllenden Körper,
sondern auch von der Gestalt der Elektroden, zwischen welchen der Funken
entsteht, abhängig, worauf wir in dem Capitel über die Funkenzündung ein-
gehend zurückkommen werden.
2) Selbstverständlich ist hier nur vom Schliessungsfunken und nicht vom
Oeffnungsfunken die Rede. Letzterer kann hier nicht in Betracht kommen.
Ein einziges gutes Bunsen’sches Element, kurz geschlossen, giebt bei der Oeff-
nung des Stromes schon einen deutlichen Funken.