Gesetze des Drahtglühens. 9
Drahtes bei der constanten Temperatur bedeutet. Da nun diese beiden
Wärmemengen einander gleich sein sollen, so ergiebt sich
,
kg nd
oder
i —=14.d%,
woraus sich für zwei verschieden dicke Drähte die Beziehung
i d’r
FETT m Be . . . o v ° ° v v BD 8
% dı? )
»
ableiten lässt,
Was die unter den letztgenannten Verhältnissen bisher ausgeführten
Versuche, von denen wir hierauf einige mittheilen wollen, anbelangt, so
haben dieselben die obige Beziehung nicht bestätigt, was wohl, wie ich
glaube, vielleicht unter Anderem seinen Grund darin finden mag, dass
bei den Versuchen eine nicht unbeträchtliche Wärmemenge durch Leitung
auf die dem Versuchsdrahte benachbarten kälteren Theile der strom-
zuführenden Leiter übergeht !), die bei Aufstellung der Gleichung 8)
nicht berücksichtigt wurde.
Wir wollen von derartigen Untersuchungen nur die in ihrem Resul-
tate übereinstimmenden Versuche von J. Müller?) und G. Forbes?)
anführen. Beide Forscher fanden nämlich, dass für eine bestimmte con-
stante Temperatur bei Drähten desselben Materials und verschiedener
Dicke die Stromstärke dem Durchmesser annähernd proportional wachse,
dass also die Relation
ar m me lese
Reden 9)
bestehe. Müller stellte die gleichen Temperaturen der verschiedenen
Drähte dadurch her, dass er sie auf gleiche Grade des Glühens brachte,
die er mit dem Auge abschätzte. Den Quotienten 9 — z; nannte er
(
„Glühwerth“ und fand für denselben die in der nachstehenden Tabelle
angegebenen Werthe, wenn die Stromstärken in Jacobi’schen Ein-
heiten *) und die Drahtdicken in Millimetern gemessen werden.
!) Diese Wärmemenge ist auch nicht mehr dem Durchmesser, sondern dem
Quadrate des Durchmessers proportional.
2) J. Müller, Fortschritte der Physik, 1849, 8. 384.
3) Centralblatt für Elektrotechnik, 1882, 8. 624.
*) Eine Jacobi’sche Einheit, welche in der Minute Iccm Knallgas von
0°C. und 760 mm Druck liefert, ist gleich 0,0958 Ampere.