Full text: Die elektrische Minenzündung und deren Anwendung in der civilen Sprengtechnik

   
Funkenzündung. 
können, in welchem glühende Metall- und Lufttheilchen eine leitende 
Verbindung zwischen den beiden Leitern herstellen. Wir unterscheiden 
demgemäss bei einem elektrischen Funken zwei verschiedene Theile, die 
räumlich von einander getrennt sind. Der eine Theil, herrührend von 
den glühenden und verdampfenden Metalltheilchen, stellt sich gewöhnlich 
als eine zwischen den beiden Elektroden auftretende helle Lichtlinie dar; 
der andere, diesen ersteren umgebend, bildet eine durch die mitglühenden 
Gastheilchen hervorgebrachte bläuliche Lichthülle, die dem eigentlichen 
Funken zumeist nachfolgt. Man spricht daher, wenn der Funke durch 
eine Elektricitätsentladung erzeugt wird, von einer Metall- (Metallfunke) 
und einer Gasentladung. Einen Einfluss auf die stärkere Entwickelung 
des einen oder anderen Theiles der Funkenentladung übt die verschieden 
schnelle Zufuhr der Elektricität durch Abänderung der Leitungsfähigkeit 
ihrer Bahn aus. 
Werden beispielsweise!) die Belegungen einer Batterie von Leydener 
Flaschen durch sehr schlechte Leiter, feuchte Schnüre oder dergleichen 
mit den Elektroden verbunden, dann vermag die in den Belegungen an- 
gehäufte Elektricität den Elektroden nicht so schnell zuzuströmen, um 
die Luft in einem kräftigen Metallfunken zu durchbrechen. Es wird 
der Metallfunke nur schwach sein und die ihm folgende Gasentladung 
tritt mehr hervor. In ähnlicher Weise zeigt sich der Einfluss des Zu- 
strömens der Elektricität beim Inductorium. Auf die hierdurch bedingte 
Verschiedenheit der thermischen Wirkungen der Funkenentladung wer- 
den wir später zurückkommen. 
Bei der Minenzündung mit Hülfe des elektrischen Funkens kann 
vermöge der Einrichtung der hierzu verwendeten Zündpatronen, deren 
Beschaffenheit in einem folgenden Capitel behandelt werden wird, nur 
von der Anwendung des Schliessungsfunkens die Rede sein, weshalb wir 
uns mit demselben noch etwas eingehender befassen wollen. 
Für das Auftreten eines Schliessungsfunkens zwischen zwei von 
einander durch einen schlechten Elektrieitätsleiter getrennten Punkten 
ist in erster Linie die in denselben vorhandene elektrische Spannungs- 
differenz maassgebend. Um einen kaum merklichen, also -minimalen, 
Schliessungsfunken hervorzubringen, ist schon eine Potentialdifferenz 
von mindestens mehreren Hundert Volt nothwendig, weshalb zu deren 
Erzeugung mit galvanischen Batterien die Zahl der Elemente eine unver- 
hältnissmässig grosse sein muss... Es hat in dieser Richtung schon 
Grosse?) (1840) mit einer Kupfer-Zink-Wassersäule von 1626 Ele- 
menten Versuche angestellt und wir haben bereits in der Einleitung auf 
Seite 2 bei Gelegenheit der Unterscheidung der beiden Hauptzündungs- 
arten der nämlichen Versuche von Gassiot (1844) mit einer solchen 
Batterie von 3520 Elementen Erwähnung gethan. In dem Folgenden 
1) Wiedemann, Elektrieität (2) 4, 635. 
2) Phil. Mag. 1840, 8. 215. 
    
   
  
  
  
  
  
     
    
   
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
    
  
   
	        
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