Full text: Die elektrische Minenzündung und deren Anwendung in der civilen Sprengtechnik

   
32 Funkenzündung. 
Betrachtungen gemäss, die Gesetzmässigkeit nur annähernd zwischen 
bestimmten Grenzen wiedergeben. 
Die in der letzten Tabelle angeführten Versuchsreihen zeigen auch 
deutlich den bedeutenden Einfluss der Form der Elektroden. 
Setzt man die Schlagweite zwischen zwei Platten gleich Eins, so 
ist diese nach der Tabelle für: 
EimYolt. ...:..: 1000 - 3000 6000: . 9000-5 12000 35.000 
Spitze und Platte . 0,60 2,04 3,82 3,80 3,58 3,30 
Zwei Spitzen. . . 0,84 1,94 4,65 4,51 4,18 3,68 
Es zeigt sich also im Allgemeinen, dass bei spitzen Elektroden, im 
Gegensatze zu abgerundeten und ebenen Elektroden, die Funkenbildung 
bei gleicher Schlagweite schon bei einem geringeren Potential eintritt. 
Thermische und mechanische Wirkungen des elek- 
trischen Funkens. Wir wollen in diesem Abschnitte hauptsächlich 
mittheilen, von welchen Factoren die zündende Wirkung des elektrischen 
Funkens abhängig ist. Nachdem wir jedoch in der Sprengtechnik es 
speciell mit der Zündung von Explosivstoffen zu thun haben, so möge 
zunächst eines besonderen Verhaltens bezüglich der Entzündbarkeit 
solcher Körper Erwähnung gethan werden. 
Obwohl in der grossen Mehrzahl der Fälle die Entzündung eines 
Explosivstoffs durch directe Wärmeübertragung eingeleitet wird, so 
kann dies wohl auch durch andere, rein mechanische Bewegungsimpulse 
bewirkt werden, die eine vorhergehende Umsetzung in Wärme auszu- 
schliessen scheinen oder bei denen die mit ihnen gleichzeitig zugeführte 
Wärme zu gering ist, um ihr die Einleitung der Explosion zuschreiben 
zu können. 
Befestigt!) man z. B. Jodstickstoff auf einer schwingenden Saite 
oder einer schwingenden Metallplatte, so explodirt derselbe nach den 
Versuchen von Champion und Pellet, wenn die Zahl der Schwin- 
gungen in der Secunde wenigstens 60 beträgt. Nur durch rein mecha- 
nische Impulse, bestehend in der Uebertragung von synchrosen Schwin- 
gungen, lässt sich auch die folgende Erscheinung erklären. Bringt man 
zwei Ladungen eines und desselben Sprengstoffes in die Enden einer 
töhre, oder befestigt sie an zwei von einander entfernten Punkten einer 
Metallplatte oder Metallschiene, so tritt die gleichzeitige Detonation der 
beiden Ladungen ein, wenn auch nur eine derselben direct entzündet 
wurde. Bei der praktischen Ausführung von gleichzeitigen Sprengungen 
mehrerer Ladungen, die sich in oder auf einem fest zusammenhängenden, 
ausgedehnten Sprengobjecte befinden, wird von diesem Verhalten manch- 
mal Gebrauch gemacht, indem nicht alle Ladungen mit Zündern versehen 
werden. 
1) F., Hess, „Die Naturwissenschaften im Dienste des Krieges“, 8. 325. 
    
  
  
    
    
   
    
    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
	        
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