. r 2
Wirkungen des Funkens. 37
der Gleichheit der sonstigen Umstände mit der Klektrieitätsmenge wächst.
Im Allgemeinen zeigt sich jedoch eine langsame Zunahme der Wärme-
menge bei der Vergrösserung der Flaschenzahl, als dies der Proportio-
nalität entsprechend der Fall sein sollte; ein Resultat, welches nicht
befremden darf, da man nicht annehmen kann, dass bei den verschie-
denen Funken das Verhältniss der calorischen zur mechanischen Energie
das nämliche ist. Ich habe jedoch bei näherer Betrachtung der von
Paalzow hierüber mitgetheilten Versuchsreihen gefunden, dass man
sich der Proportionalität um so mehr nähert, je geringer ‚man durch
Einschaltung von Flüssigkeitssäulen in den Entladungsstromkreis, deren
Einfluss wir später besprechen werden, die mechanischen Wirkungen
des Funkens zu machen sucht. Villari!) kam zu dem nämlichen Re-
sultate wie Paalzow. Knochenhauer?), welcher auch die Messungen
mit dem Funkenthermometer vornahm, fand ein Zutreffen der Propor-
tionalität, was den Schluss zulässt, dass nicht allein die thermischen,
sondern auch wenigstens ein Theil der mechanischen Wirkungen beob-
achtet wurde?).
2. Bei constanter Elektrieitätsmenge.
Es wird dabei der Batterie B (Fig. 10) von verschiedener Flaschen-
zahl mit Hülfe der Maassflasche M die gleiche Ladung @ ertheilt und
darauf mit Ausschaltung des Funkenmikrometers F' durch Annäherung
der Elektroden bei E eine Entladung herbeigeführt. Die Entladungen
finden dann bei verschiedenem Potential und gleicher Elektrieitätsmenge
statt und es ist das Potential verkehrt proportional der Flaschenzahl.
Daraus ergiebt sich auch, dass die gesammte Energie der Funkenent-
ladung direet proportional dem Potential oder umgekehrt proportional
der Flaschenzall ist.
Aus den diesbezüglichen Versuchen Villari’s#), die er mit seinem
Ausladethermometer ausführte, ergab sich, dass die Ausdehnungen bei
kleinen Werthen der Potentiale rascher, dann bei grösseren Werthen
den Potentialen proportional und endlich bei weiterer Steigerung des
Potentiales langsamer wachsen als dieses. Villari erklärt die Ab-
weichungen von der Proportionalität durch das Auftreten von inneren
Entladungen (in der Batterie), die, bei grösseren Potentialwerthen grösser
werdend, einen verhältnissmässig grösseren Verlust für die Energie der
Entladung im Funken bedeuten.
3. Bei constanter Capacität.
Endlich kann man derartige Versuche bei constanter Capaecität der
Batterie ausführen, indem man die Zahl der Flaschen constant lässt und
entsprechend der Entfernung der Elektroden bei & mit einer geringeren
!) G. Wiedemann, „Elektrieität“, 4, 734,
2) Pogg. Ann. 58, 229 (1843).
3) Siehe die Bemerkungen hierüber 8. 35.
*) Siehe Serpieri, „Das elektrische Potential“, 8.175.
nenn rm er an