Condensatoren. 39
geht andererseits geradezu Proportionalität zwischen der erzeugten
Wärmemenge und der Flaschenzahl hervor, was auf ein Minimum. der
geleisteten mechanischen Arbeit hinweist. Ebenso zeigt der bekannte
Versuch, dass leicht entzündliche Pulver (Schiesspulver) entzündet werden,
wenn man entsprechend lange, feuchte Schnüre in den Schliessungskreis
schaltet, dagegen nur zerstäubt werden, wenn man die Einschaltung
‚derartiger Widerstände unterlässt, das Ueberwiegen von mechanischer
Energie im Metallfunken und von calorischer Energie in der Lichthülle.
Auch direct lässt sich ein solcher Nachweis erbringen, wenn es gelingt,
durch Blasen die Lichthülle vom eigentlichen Funken zu trennen.
Perrot!) fand beispielsweise, dass ein in die Lichthülle gebrachter
Papierstreifen entzündet wird, während dies im Funken nicht geschieht.
Die grössere Wärmeentwickelung in der Lichthülle ist ihrem grösseren
Leitungswiderstande zuzuschreiben. Je mehr die Metalltheilchen aus
dem Funken verschwinden, um so weniger wird die Luft, wie Paalzow
sagt, bewegt, um so mehr kann man von einer Leitung durch die Luft
reden. Demzufolge wird der Widerstand des Funkens vergrössert und
es ist erklärlich, dass vermöge dieses grösseren Widerstandes, trotz der
Vergrösserung des Widerstandes in der Leitung, nunmehr eine grössere
Wärmemenge im Funken erzeugt wird, d. h. ein zweites Maximum ein-
treten kann. Eine Abnahme des zweiten Maximums kann nur den
Rückständen bei der Batterieentladung zugeschrieben werden.
Mit der eben gegebenen Erklärungsweise stehen die von Poggen-
dorff?) bezüglich des Einflusses des Materials der Elektroden auf die
Wärmemenge gemachten Beobachtungen nicht im Widerspruche; derselbe
fand nämlich, dass die Temperatursteigerung eines in den Funkenstrom
gehaltenen Thermometers um so grösser wird, je weniger cohärent, je
leichter schmelzbar und verdampfbar die Elektroden sind. Das leichtere
Lostrennen der Theilchen vermindert die zu leistende mechanische Arbeit,
weshalb ein grösserer Theil der elektrischen Energie in Wärme über-
geführt wird.
Ansammlungsapparate (Condensatoren). Die Conden-
satoren spielen bei der Funkenzündung eine wichtige Rolle, indem man
durch ihre Anwendung die Wirkung der betreffenden Generatoren zu
verstärken sucht. Nach der Art der verschiedenen Elektricitätsquellen ist
dabei der durch die Benutzung des Condensators verfolgte Zweck ein
verschiedener. Sie können nämlich entweder, wie dies bei den reibungs-
elektrischen Zündapparaten der Fall ist, als Ansammlungsapparate im
eigentlichen Sinne des Wortes für die von der Maschine erzeugte Elek-
trieität dienen (durch deren nachherige Entladung die Zündung bewirkt
1)G. Wiedemann, „Blektrieität“, 4, 717.
2) Poggendorff, „Ueber die Wärmewirkung der Induetionsfunken.*
Pogg. Ann. 94, 632 (1855).
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