Full text: Ueber die Berechnung der Wärme in Elektrisch-Lichtleitungen für Praktiker

  
  
  
  
   
    
  
  
Auf die bequemste Weise kann man mit der umgestellten Formel die 
übrigen Werthe finden; es ist also: 
3 
a 02 X 0:66692 De fo x 006692 a ( D3X A0 
a SD AD "77T 0:66692 
Alle Formeln, welche mir in Zeitschriften, Lehrbüchern u. s. w. zu 
Hr 
Gesicht kamen, sind, wenn einige auch Ds enthalten, unrichtig oder un- 
D 
genau — ich will aber nicht behaupten, dass ich die ganze Literatur kenne; 
doch stimmen die Rechnungsresultate nach meiner Formel sehr gut mit den 
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Tabellen im New-Yorker Electrician and electrical Engineer überein, so 
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dass ich annehmen kann, Mr. Pope arbeite auf ähnliche Weise wie ich. 
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Auch fand ich in jener Zeitschrift Day’s Angabe über Strahlung als: bare 
copper wire, emissivitYy —= 0'00025 C. G. S. wieder ee 
  
— Centi- 
I 
meter-Gramm-Secunde), was —— ist. (Vol, EV. Nr. 41, May 108 
4000 
pag. 178.) 
Day’s Methode ist zu mühsam und ich suchte die Sache zu ver- 
einfachen. 
Sowie jedoch alle derartige Formeln, z. B. über Ausdehnung der 
Körper bei zunehmender Temperatur, über Aenderung des elektrischen 
Leitungsvermögens bei Tremperaturschwankungen nur innerhalb 
gewisser 
Grenzen Giltigkeit haben, so auch hier. 
Die Strahlung ist nur das Ergebniss des Wanderns der Wärme auch 
von der Achse des Drahtes an die Oberfläche. Die Praxis führt die Theorie 
oft scheinbar ad absurdum. So ging es mir, als mir ein Herr einen feinen 
Kupferdraht von der Spule eines Telephon-Receivers brachte. Diese Drähte 
gehören zu den feinsten, welche man verwendet. Ich habe die Notiz über 
seinen Durchmesser verloren, weiss aber, dass mir die Rechnung eine 
Temperatur von etwa 500° C. gab, wenn ein Strom von 0'7 Ampere durch- 
ging. Es kann die Temperatur AP auch grösser oder kleiner gewesen 
sein, die Hitze war aber in der T'heorie enorm. Nun, jener Gentleman hing 
ganz ruhig eine Edisonlampe zu 16 c. p. (candle power, Normalkerzen) bei 
105 Volt Spannung an diesen ungemein zarten Draht, und weder die feine 
Seidenumspinnung litt im Geringsten, noch fühlte man auch an blanken 
Stellen mit den Fingern ein Heisswerden, während die Lampe normal 
brannte. 
Die Ursache war mir sofort klar und ich corrigirte meine Formel. 
Ich habe Grund anzunehmen, dass die englischen und amerikanischen 
Physiker hauptsächlich mit dem Drahte Nr. 10 B. W. G. (Birmingham 
Wire-Gauge) experimentiren. Der Draht Nr.: 10 gilt allgemein als ein Aus- 
gangspunkt; sein Durchmesser ist 0'134 Zoll engl. oder 3'404 Millimeter, 
der Radius demnach 1'702 Mm. Betrachtet man nun 1'702 als die Einheit, 
jeden anderen Radius als ein Vielfaches oder einen Bruchthejl dieser Ein- 
heit, berechnet man alsdann AP nach obiger Formel und multiplieirt das 
Resultat mit dem Bruchtheile oder Vielfachen, so erhält man Temperaturen, 
welche für Drähte von sehr geringem Durchmesser und für dicke Stangen 
erheblich von den ersten Resu'taten der Rechnung abweichen. 
Es versteht sich von selbst, dass man auch die Durchmesser ver- 
gleichen, also für Draht Nr. 10 als Einheit 3'404 annehmen kann. Ich 
wollte nur nachweisen, wie man den Weg, welchen die Wärme, von der 
Achse des Drahtes ausgehend, zurücklegen muss, zu berücksichtigen hat. 
     
     
  
  
  
  
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