Full text: Kritische Vergleichung der elektrischen Kraftübertragung mit den gebräuchlichsten mechanischen Uebertragungssystemen

62 Das Lufttriebwerk. 
bad 
eingeschlossenen Luft konstant bliebe, d.h. isothermische Zu- 
standsänderung stattfände. Es ist also nothwendig, die über- 
schüssige Wärme durch künstliche Kühlung abzuführen. 
Je nach der Art dieser Kühlung hat man zu unterscheiden: 
1. Kompressoren mit äusserer Kühlung (durch einen 
  
Wassermantel), 
2. Kompressoren mit direkter Berührung der Luft und 
des Kühlwassers, 
a) vermöge eines Wasserkolbens, 
b) vermöge Einspritzens fein zertheilten Wassers. 
Die erste Art der Kühlung durch Ummantelung des Cylin- 
ders ist die älteste Methode, hat aber nur einen geringen Erfolg. 
So erzielt man bei Kompression auf 5 atm. eine Endtemperatur 
von ca. 90° C. Die Temperaturerniedrigung ist also genügend für 
Gebläse mit starker Windpressung, wo man gern die Ventile und 
Klappen aus Leder oder Gummi ausführt, jedoch für Kraftüber- 
tragung viel zu gering. — Schon bedeutend wirksamer ist die 
Kühlung mit Wasserkolben. Dieselbe ist zum ersten Male von 
  
Sommeiller an Kompressoren für den Bau des Mt. Cenis-Tunnels 
  
  
  
ausgeführt worden. Bei einer Endspannung der Luft von 7 atm. 
stieg die Temperatur nicht über 45°. 
Die Kompressoren sind so gebaut, dass der Cylinder vertikal 
steht. Ueber dem sich ebenfalls vertikal bewegenden Kolben 
befindet sich Wasser, welches durch geeignete Zuleitungsröhren 
stets erneut wird. Beim Hochgang des Kolbens drängt das 
Wasser die Luft durch die Druckventile, beim Rückgang saugt 
es Luft an. Man hat hier die Möglichkeit in der Hand, die 
schädlichen Räume durch Wasser fast vollständig auszufüllen. 
Obschon die Kühlung eine äusserst befriedigende ist, so 
steht sie doch der in den Einspritzkompressoren weit nach. 
Diese nach ihrem Erfinder Colladon benannten Kompressoren 
führen bei jedem Kolbenhub fein zerstäubtes Wasser dem ein- 
geschlossenen Luftgewicht zu. Sie sind in neuerer Zeit fast aus- 
  
  
  
  
 
	        
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