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Vergleich zu bewegen, allerdings nur gegen jchwere Opfer ſeitens
Wolrads. Damit war eine große Gefahr für die Haupt:
angelegenheit, die Rechtfertigung vor dem Kaiſer wegen Hoch-
verraths, abgeſchnitten.
Mittlerweile war auch dieſer Hauptprozeß in Gang geſeßt,
aber der Gang war und blieb jchnedenhaft. Nicht ſehr er-
muthigend lautete es, wenn Kurfürſt Moriz von Sachſen in-
mitten einer zahlreichen Geſellſchaſt von höchſten und hohen
Herren und Frauen bei ſeiner Schwiegermutter, der Landgräfin
von Hefjen, jein Erjtaunen darüber ausdrüdte, daß auch Graf
Wolrad auf dem Reichstag erjchienen jei. Mori ſelbſt konnte
allerdings damals kein direktes Jutereſſe haben, dem Grafen zu
ſchaden, aber ſeinem Freund und Mitgeſellen bei dem Verrath
an den Glaubensgenoſſen, dem wilden Markgrafen Albrecht von
Brandenburg - Kulmbach — ſehr mit Unrecht der deutſche
Alcibiades genannt — war Wolrad perſönlich unangenehm
und ſeine Gegenwart in Augsburg nicht wenig unbequem.
Formell wurde der Hochverrathsprozeß in der Art geführt,
daß die Angeklagten ihre mündliche und fchriftliche Vertheidigung
in eigener Verfon oder durch ihre Beauftragten bei gewifjen,
dazu deputirten faijerlichen Näthen anbrachten. Dieje hatten
dann an den Kaiſer zu referiven, von dem das Urtheil ge
ſprochen werden ſollte. Thatſächlich verhielt es ſi<h aber anders.
Der Kaiſer ſelbſt kam eigentlich nur im lebten Aufzug oder in
der Schlußfcene diefer Tragödie auf die Bretter, und alles
wurde von ſeinen Miniſtern, dem jüngeren Granvella und
Viglius, auf eigene Hand entſchieden.
Erſt nach einer ganzen Anzahl müßig verbrachter Tage
gelangten die Waldeder Grafen zur Audienz bei Granvella. Er
hörte den Vortrag ihres rechtsfundigen Beiltandes ruhig an,
aber die Antwort, die er ertheilte, gab keine günſtigen Aus:
fichten. Da mußte man fich denn in Geduld fügen und auf
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