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Die Vorderſeite eines Hauſes iſt — erſhre>en Sie nicht
vor dieſer proſaiſhen Anſchauung! — eine Backſteinwand mit
Löchern, die theils undur<ſihtig, theils dur<hſihtig verſchloſſen
find. Die undur<hſihtigen Verſchlüſſe nennen wir Thüren,
die anderen Fenſter. Durch die letzteren ſollen Licht oder
Wärme, durch die erſteren die Bewohner in das Haus hinein.
Zu dieſem Zwecke haben wir nichts anderes nöthig, als einige
aneinander genagelte Bretter für die Thür und einen Rahmen
mit Glas für die Fenſter. Nun kommt der Kunſthandwerker
und ſtellt uns auf der Vorderſeite unſeres Hauſes eine ganze
Menge von kleinen Eingangspforten her. Säulen bilden die
Träger für einen großen Sturzbalken oder Stein, und wir
haben eben ſo viele hübſche Pforten als wir Löcher hatten.
Er verbindet dieſe Einzelpforten wieder zu einem größeren
Ganzen, ordnet ſie jedenfalls ſymmetriſch, oder es gelingt ihm
auch wohl, eine Einheit aus dem Ganzen zu fchaffen, etwa die
Faſſade eines antiken Tempels; oder das Ganze ſtellt ein großes
Thor dar, wie die Vorderſeite der Kunſthalle zu Düſſeldorf.
Es iſt dieſelbe Wand mit Löchern, die wir vorher hatten, aber
der Kunſthandwerker hat uns daraus etwas anderes gezaubert.
Oder wir betrachten unſere Stehlampe vor uns auf
dem Tiſh. Da haben wir einen feſten Fuß, einen Petroleum:
behälter und eine das Licht zertheilende und mildernde Glocke.
Der Kunſthandwerker kommt, macht uns aus dem Fuß einen
Blumentopf, läßt aus dieſem ein Gewächs hervorſprießen, deſſen
fräftige Blüthe nunmehr unfere Lichtquelle enthält und deſſen
Blätter die Glode vertreten; oder er baut ung einen langen
Leuchtthurm auf und von oben herab ſtrahlt uns, wie dem
Schiffer aus der Finfternig des Meeres, nunmehr das Licht
entgegen; oder er ſtellt die Lampe auf eine jchlanfe Säule oder
er jchmiedet uns ein fonderbares Schilfgewächs, das oben in
einer Blüthe die Birne des Glühlichtes trägt. Sie ſehen, die
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