Full text: Allgemeine Theorie des Electrodynamometers

FÜNFTER ABSCHNITT. 
Theorie des Electrodynamometers im homogenen magnetischen Felde, ein- 
schliesslich der zweiten Annäherung, wenn die äusseren electromotorischen 
Kräfte periodische Functionen der Zeit sind. 
1. Allgemeine Betrachtungen. Vereinfachung des Problems, 
s 94. Periodicität der äusseren electromotorischen Kräfte. 
In den $$ 3, 4, 5 der Einleitung eharacterisirten wir die sogenannten gegebenen oder äusseren, von 
der Induetion im Systeme unabhängigen eleetromotorischen Kräfte E,, E,; E; E,, Es, Ez. 
Den einfachsten Fall, in welchem diese Kräfte constant sind, haben wir im vierten Abschnitt mit 
einer für gewöhnliche Umstände ausreichenden Genauigkeit erledigt; hier möge nun ein anderer, in der 
Praxis sehr häufiger Fall von ebenfalls allgemeinerem Character betrachtet werden, nämlich der, in wel- 
chem die äusseren electromotorischen Kräfte eine beliebige periodische Function der Zeit sind. 
Dieser Fall tritt ein, wenn etwa der (in geeigneter Weise abgeschwächte) Strom einer stationär 
arbeitenden Dynamomaschine in das Eleetrodynamometer eingeführt wird; es wird dann, wie leicht 
ersichtlich, die Wirkung der Maschine von der Bewegung des suspendirten Theiles des Apparates nicht 
beeinflusst, höchstens ist der Umstand zu beachten, dass der Widerstand des Systemes durch die Ein- 
schaltung des Instrumentes ein anderer geworden. 
Eine ebenfalls hierher gehörige Erscheinung entsteht, wenn man etwa eine grössere Eisen- oder 
Stahlmasse (Stimmgabel u. s. f.) in der Nähe einer Inductionsspirale in Schwingung versetzt und die 
Spirale mit dem Electrodynamometer verbindet. Die Oseillation der Masse kann in geeigneter Weise sta- 
tionär gemacht werden, jedoch so, dass der hiezu dienende Hilfsapparat auf das Dynamometer überhaupt 
keinen Einfluss ausübe. 
Man erzeugt ferner eine ebenfalls zu dieser Gruppe gehörige Erscheinung, wenn man eine Induc- 
tionsspirale in einem beliebigen magnetischen Felde periodisch bewegt, und zwar kann diese Bewegung 
eine periodische Translation oder eine eben solehe Rotation, oder aber eine aus beiden Arten zusam- 
mengesetzte Bewegung sein. 
In allen diesen Fällen hat die Theorie des Eleetrodynamometers zur Aufgabe, die in den Theilen 
des Apparates auftretenden Stromintensitäten und die Bewegung seines suspendirten Theiles als explieite 
Functionen der Zeit auszudrücken. 
Auch hier gilt die Bemerkung, dass zu physikalischen Zwecken, für genaue Messungen oft die Kennt- 
niss eines gewissen zeitlichen Theiles der Erscheinung genügt. 
$ 95. Oharacterisirung der verschiedenen Phasen der Inductions- und Bewegungserscheinung. 
Im Folgenden soll vorerst der allgemeine Fall, nämlich der, wo die äusseren electromotorischen 
 
	        
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