Full text: Handbuch der elektrischen Beleuchtung

   
Ueber Dampfmaschinen und Kessel. 403 
Tour gemacht werden, mit anderen Worten, je mehr Touren die Dampf- 
maschine macht). 
Wir haben bisher der Einfachheit wegen angenommen, dass an 
jeder einzelnen Kurbel gleiche Cylinder arbeiten (Eineylinder- oder Tan- 
demgruppe). Sind die einzelnen Cylinder der verschiedenen Kurbeln 
Glieder einer zusammengehörigen mehrstufigen Expansion, so wird 
Formel (3) ebenfalls genügen, da in diesem Falle im Allgemeinen bei 
gleicher Leistung kleinere Schwungmassen nöthig sind als bei Zwillings- 
maschinen mit ebensoviel Oylindern (Hrabak). 
Weiter wäre i für die grösste zulässige Arbeit zu bestimmen, da 
in diesem Falle i am kleinsten wird, und das Zusammenschalten bei 
jeder Belastung ermöglicht. 
Die Berücksichtigung aller Momente, die i beeinflussen, scheint umso 
wichtiger, als eine zu grosse Bestimmung von i proportional die Schwung- 
massen vergrössert. Die von der voreilenden Wechselstrommaschine 
herrührende Zugkraft, welche den Synchronismus der Maschine be- 
günstigt, wird aber offenbar umso schwerer zur Geltung kommen, eine 
je grössere Masse sie zu überwinden hat?). 
Die soeben entwickelten Werthe von i gelten für den ungünstigsten 
Fall der relativen Kurbelstellung der Maschine. Bei jeder anderen 
Stellung wird der Fall günstiger und der Unterschied verschwindet für 
identische Stellungen. Die Möglichkeit der Parallelschaltung hängt so- 
mit auch von der Geschicklichkeit ab, mit der die Handhabung erfolgt, 
und es ist so möglich, gleichartige Maschinen mit geringem Gleich- 
förmigkeitsgrade zusammenzuschalten. 
f) Regulatoren. Bei einer Gruppe parallelgeschalteter gleicher 
Maschinenagregate vertheilt sich die Belastung gleich auf die einzelnen. 
Wäre das nicht der Fall, so müsste jede Maschine mit kleinerer 
Belastung ebensoviele Touren machen als die mit ihr laufende, mit 
grösserer Belastung, d. h. die Regulirung müsste auf fixe Touren ge- 
stellt sein. 
Würde die Arbeit im Stromkreise um einen mittleren Effekt so 
schwanken, dass die Geschwindigkeit der auf fixe Füllung und Anfangs- 
spannung gestellten Maschinen blos innerhalb jener Grenzen schwanken 
würde, welche durch die Variation der Stromspannung gestattet ist, so 
würden die Maschinen ohne Regulator gut parallel laufen, denn jede 
einzelne Maschine variirt in gleichem Maasse. 
!) Siehe Kapp, Dynamomaschinen. Zweite Auflage. Berlin 1897, S. 305; 
ferner: Elektr. Kraftübertragung u. Kraftvertheilung nach Ausführungen der A. E.-G. 
Berlin 1896, S. 134—137. 
2) Siehe auch Dr. Hoor, Zschr. d. Vereines dtscher. Ingenieure 1897, S. 508. 
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