Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

   
es 
n. 
nd 
n- 
es 
nd 
en 
‚S- 
en 
lie 
er 
PN 
welche der Strom bei der ersten Ladung in metallisches Blei von 
poröser Form verwandelt. Auf diese Weise erhält man sofort auf 
beiden Platten beträchtlich dieke Schichten der activen Masse, und 
das viel Zeit und Geld erfordernde Formiren nach Plant& fällt weg. 
Ein zur Zeit viel verwendeter Aceumulator (der Tudor’sche) 
ist ein Mittelding zwischen dem Plant&’schen und dem Faure’schen 
Seeundärelement. Die positiven Platten desselben werden zuerst 
längere Zeit nach dem Plant&-Verfahren formirt, dann mit Mennige 
bestriehen und nochmals kurze Zeit (jedoch ohne Umladen) weiter 
formirt. Dagegen erhalten die negativen Platten keine Plant&’sche 
Formirung, sondern ‘die Bleiglätte, mit der sie bedeckt sind, wird 
erst während der ersten Ladung des fertigen Sammlers in Blei- 
schwamm verwandelt. 
Ueber die chemische Natur der »activen Substanzen« des ge- 
ladenen Blei-Accumulators und deren Veränderung bei der Entladung hat 
Darrieus!) sorgfältige, von Analysen begleitete Versuche angestellt. Er fand, 
dass das active Material der geladenen positiven Platten aus Bleisuperoxyd und 
Ueberschwefelsäure(H,S, O,) besteht. (Nach Scho op ist wohl auch etwas über- 
schwefelsaures Blei vorhanden.) Die active Masse der geladenen negativen Platten 
ist Blei in Schwammform, das ein wenig Wasserstoff eingeschlossen enthält. (Den 
feinzertheilten Bleischwamm sieht Schoop als eine chemisch besonders active 
Form des Bleies an, ähnlich dem Platinschwamm). In der activen Masse des 
normal entladenen Accumulators fand sich, unmittelbar nach der Entladung, bei 
der positiven Platte, neben Bleisuperoxyd, Bleioxyd und etwas Bleisulfat. Die 
Menge des Sulfates stand jedoch durchaus nicht im Verhältniss zu der beim Ent- 
laden entnommenen Strommenge, sondern war nur gering. Die wirksame Sub- 
stanz der negativen Platten enthielt, unmittelbar nach der normalen Entladung, 
Schwammblei und Bleisulfat. Die Menge des vorhandenen Bleisulfates entsprach 
ziemlich genau der bei der Entladung erhaltenen (in A-Stunden gemessenen, 
vergl. 55) Strommenge. Die Sulfatbildung an der negativen Platte während des 
Entladens ist jedoch, ebenso wie bei der positiven Platte, als ein secundärer 
Vorgang anzusehen. Denn als die Platten eines normal geladenen Secundär- 
elementes sofort in eine 17-procentige Lösung von Natriumsulfat gesetzt und hier 
entladen wurden, waren die elektrischen Verhältnisse von denen einer normalen 
Entladung: nicht viel verschieden; aber es ergaben sich an den negativen Platten 
nach dem Entladen nur Spuren von Bleisulfat. Dagegen bestand die Masse, 
neben Schwammblei, aus Bleisuboxyd (Pb,0O). Bleisuboxyd setzt sich aber 
bei Berührung mit verdünnter Schwefelsäure sofort in Bleisultat und metallisches 
Blei um. 
Nach diesen Versuchsergebnissen gelangt Darrieus zu folgenden Annahmen 
über die chemischen Vorgänge im Blei-Aecumulator: Bei der Ladung entsteht 
an der positiven Platte Ueberschwefelsäure, welche die Bleioxyde und das 
etwa vorhandene Bleisulfat sämmtlich in Superoxyd (nach Schoop vielleicht 
z. Th. auch in überschwefelsaures Blei) überführt. Sobald diese Umwandlung voll- 
zogen ist, setzt sich die noch weiter entstehende Ueberschwefelsäure in gewöhn- 
!) Darrieus, Bulletin de la Societe internationale des Electrieiens, 1892. 
Seite 205. — Einen Bericht über diese Arbeit giebt Schoop in der »Zeitschrift 
für Elektrotechnik und Elektrochemie«, 1894, Seite 293. 
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.