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stärke, also einem Zucken des Lichtes, begleitet. Der Mechanismus
der meisten neueren Lampen ist deswegen so eingerichtet, dass die-
selben weit häufiger (3—6 mal und öfter in der Minute) reguliren,
wodurch ein sehr ruhiges Licht erzielt wird. Es können jedoch
auch Zuckungen vorkomman, die nicht vom Reguliren der Lampe,
sondern von schlechter Beschaffenheit der Kohlen herrühren. Es
springen dabei gewöhnlich kleine Kohlentheile in Form von Funken
ab. Durch das Bestreben, möglichst billige Kohlen zu liefern, wird
hie und da solches minderwerthiges Material in den Handel gebracht,
bei dessen Verwendung auch die bestregulirende Bogenlampe a
gleichmässig brennen kann.
83. Elektrische Grössen und Lichtstärke beim Bogenlicht.
Die Spannung an den Klemmen einer Bogenlampe ist bei den ver-
schiedenen Lampenconstruetionen und den verschiedenen Grössen,
in denen die einzelnen Formen ausgeführt werden, nicht sehr ver-
schieden. Um zwischen zwei Kohlenspitzen ein Bogenlicht zu er-
zeugen, das zur Beleuchtung praktisch verwerthbar sein soll, muss
hen den Spitzen eine Spannung von mindestens etwa 32 V zur
Verfügung stehen. Die Spannung steigt ausserdem mit der Länge
des Lichtbogens und nimmt, bei einer und derselben Bogenlänge,
mit zunehmender Stromstärke bis zu einem Minimum ab, bei noch
höherem Strome wieder etwas zu. Wegen des Wadersiandes der
Kohlenstifte und der zur Lampe gehörigen Drahtspulen (soweit die-
selben im Hauptstrome liegen) ist die Spannung an den Klemmen
der Lampe etwas grösser als diejenige zwischen den Spitzen der
Kohlen. Sie liegt bei allen Lampen, welchen Bau und welche Grösse
sie auch besitzen mögen, zwischen 33 und 55 V und steigt, eine und
dieselbe Construction vorausgesetzt, ungefähr mit der De erke,
für welehe die Lampe gebaut ist. Aus Gründen, die später anient
werden sollen, lässt man nämlich die Bagbnlampen mit um so grösserer
Bogenlänge brennen, für eine je höhere Lichtstärke (Stromstärke)
sie gebaut sind. Die Länge des Lichtbogens, gemessen zwischen
den einander am nächsten stehenden Theilen der Kohlenspitzen, be-
trägt gewöhnlich: bei Lampen für 4—6 A etwa 0,5—-2 mm, bei
Lampen für 10—12 A etwa 2,5—4 mm.
Der Widerstand einer brennenden Bogenlampe ergiebt sich
dureh Division der Spannung durch die Stromstärke. Indessen
findet man so, nach der landläufigen Anschauung, nur den schein-
baren Widerstand, da man gewöhnlich annimmt, dass der Licht-
bogen der Sitz einer elektromotorischen Gegenkraft (von etwa 30 V)
sei, aus welcher sich die hohe Spannung zwischen den Kohlen er-
kläre, während der wirkliche Widerstand des Bogens nur eine mässige