er aan ;
gasförmige Kohlenwasserstoffe getaucht, bis sich eine Schicht Kohle
auf ihnen niedergeschlagen hat. Diese setzt sich an den vorher
dünneren und in Folge dessen beim Glühen heisser werdenden Stellen
stärker an und gleicht so die Unregelmässigkeiten des rohen Fadens
aus. Man lässt soviel Kohle sich niederschlagen, dass ein gewünsch-
ter Betrag des Widerstandes erreicht wird. Der fertige Faden zeigt
ein stahlglänzendes Aussehen und ist ungemein elastisch. Nachdem
er in den Glasballon eingesetzt ist, wird der letztere durch ein an-
geschmolzenes Glasrohr mit der Quecksilberluftpumpe in Verbindung
gebracht, welche die Luft bis auf geringe Spuren entfernt. Dabei
erhält man die Kohle durch den ‘Strom glühend. Die ausgepumpte
Lampe wird dann von dem Ansatzrohre abgeschmolzen und erhält
nun noch an ihrem unteren Theile die bereits erwähnte, mit zwei
von einander isolirten Contactstücken versehene Fassung.
;
94. Lichtstärke, Oekonomie, Lebensdauer. Eine fertige Glüh-
lampe kann verschiedene Lichtstärke geben, je nachdem man den
Kohlenfaden durch den Strom zu verschieden hohen Temperaturen
erhitzt. Letzteres geschieht, indem man die Spannungsdifferenz
zwischen den Zuführungseontacten der Lampe ändert, oder, wie man
gewöhnlich sagt, die Lampe »mit verschiedener Spannung brennt«.
Hierdurch wird aber auch die Stromstärke und damit das in Watt
gemessene Product beider, die elektrische Arbeit, verändert. Der
Widerstand des glühenden Kohlenfadens verändert sich bei Tem-
peraturänderungen ebenfalls, jedoch in anderer Weise als der
eines Metalldrahtes. Fig. 185 veranschaulicht die’ Abhängigkeit
der Stromstärke und des Energieverbrauches von der Spannungs- ,
differenz, nach Untersuchungen von Feldmann und Nagtglas-
Versteeg!). Die Curven wurden in der Weise erhalten, dass man
die Spannungsdifferenz an den Contacten einer Glühlampe, welche
bei etwa 100 Volt 16 Kerzenstärken lieferte, von niederen Werthen
stufenweise zu immer höheren steigerte und dabei jedesmal Spannung
und Stromstärke maass.
Proportional der in Watt gemessenen, in der Lampe verbrauch-
ten elektrischen Arbeit steigt die im Kohlenfaden pro Secunde erzeugte
Wärmemenge (vergl. &), während die Temperatur der Kohle wegen
der immer stärker werdenden Abkühlung nicht im gleichen Ver-
hältniss zunimmt. Da jedoch die Lichtmenge, welche ein glühender
Körper ausgiebt, mit Erhöhung der Temperatur immer rascher zu-
1) Cl.P. Feldmann und C. D. Nagtglas-Versteeg, »Ueber den Zu-
sammenhang zwischen Lichtstärke, Spannung und Energieverbrauch moderner
Glühlampen.« Elektrot. Zeitschr. 1893, S. 60.