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billigsten und zugleich am einfachsten. Es ist nur ein unverzweigter
Stromkreis vorhanden, von durchweg gleichmässigem Leitungsquer-
schnitt. Die Spannung an den Polen der Stromquelle ist hoch, da
die für die einzelnen Lampen erforderlichen Spannungen ’sich addiren
(vergl. 8). Dementsprechend ist die Stromstärke gering, das Kupfer-
gewicht der Leitung klein. Umgekehrt bedingt die reine Parallel-
schaltung unter den angenommenen Verhältnissen die theuerste und
dabei verwickeltste Art der Leitung. Zunächst muss der ganze noch
unverzweigte Strom, gleich der Summe aller Lampenströme, bis zur
Verbrauchsstelle geführt werden, was einen grossen Kupferquerschnitt
für diese Hauptleitung nöthig macht. Am Verbrauchsorte vertheilt
sich der Strom-in eine grössere Zahl von Einzelleitungen von aller-
dings geringerem Querschnitt, jedoch zusammen grosser Länge.
Die gemischte Schaltung (vergl. 8) steht bezüglich der Kosten
und der Einfachheit der Ausführung zwischen den beiden vorge-
nannten Schaltungsarten und kann sich in den Verhältnissen mehr
der einen oder der anderen nähern, je nach den im Einzelfalle ob-
waltenden Umständen. Sie soll bei der unten folgenden ausführ-
lieheren Behandlung der beiden Hauptvertheilungssysteme mit be-
sprochen werden.
104. Das sogen. Dreileitersystem muss als eine Art gemischter
Sehaltung angesehen werden. Man kann es sich durch Hinterein-
anderschaltung zweier Stromkreisefür reineParallelschaltungentstanden
denken, wobei eine Hauptleitung weggefallen ist. Zwei Dynamo-
maschinen von je etwa 110 V Spannung sind hintereinander geschaltet.
Von den freien Polen dieser Stromquelle gehen die beiden Haupt-
leitungen I und II aus (Fig. 198), zwischen‘ welchen somit eine
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Fig. 198.
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Spannungsdifferenz von etwa 220 V besteht. Zwischen dieselben
sind die Glühlampen von je etwa 110 V, je zu zweien hintereinander,
geschaltet (s. die Fig.). Die von dem Maschinensatze zu liefernde
Stromstärke ist somit nur halb so gross, als wenn die gleiche Lampen-
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