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nämlich eine zu einem bestimmten Gebiete der Anlage führende Haupt-
leitung versagen, so verlöschen die von derselben gespeisten Lampen
nicht, sondern erhalten durch die Ausgleichsleitung aus einem
benachbarten Kreise Strom.
Ist die Zahl der von einem Stromerzeuger, welcher, wie oben
angenommen, inmitten des Beleuchtungsgebietes liegt, zu speisenden
Lampen gross (mehrere Hundert) und sind dieselben einigermaassen
gleichmässig über einen grösseren Complex vertheilt, z. B. in einem
ausgedehnten, vielstöckigen, eine grosse Zahl von Räumen enthalten-
den Gebäude (Hötel, Krankenhaus, Verwaltungsgebäude, Schule), so
zieht man, statt einzelner Ausgleichsleitungen, am besten einen
starken Leitungsstrang, der in Form eines in sich geschlossenen
Ringes in dem ganzen Beleuchtungsgebiet herumgeführt wird
(Fritsche). Der Strom wird von der Stromquelle aus nur der
Ringleitung, jedoch in mehreren über dieselbe vertheilten Strängen,
zugeführt. Fig. 203 veranschaulicht diese Anordnung des Leitungs-
netzes. Wie man derartige Leitungen berechnet, soll später an-
gegeben werden.
114. Einfluss grösserer Spannungsverluste. In den bisher
betrachteten Fällen von Parallelschaltungs-Anlagen ist angenommen,
dass der Ort der Stromerzeugung dem zu beleuchtenden Gebiete
sehr nahe liege. Es ist dann stets möglich, ohne übermässige
Leitungskosten die Querschnitte bezw. den Widerstand der Leitungen
so zu wählen, dass von der Stromquelle bis zu jeder einzelnen
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