Die Ausschalter leisten ferner gute Dienste beim Aufsuchen von
Isolationsfehlern, da dieselben, insbesondere die zweipoligen, ge-
statten, das Leitungsnetz einer Anlage in eine Anzahl kleinerer, von
einander getrennter Abtheilungen zu zertheilen und dadurch den
Ort des Fehlers rasch auf ein enges Gebiet einzugrenzen.
Die Anforderungen, welehe man an einen guten Ausschalter stellt,
sind folgende:
1. Genügend grosse Berührungsfläche der Contact machenden
Theile, damit nieht in Folge erheblichen Uebergangswiderstandes die
Contactstelle sich beim Stromdurchgang erwärme (vergl. 3 und 4).
2. Beim Schliessen soll die Contactfläche rasch zunehmen, um
Erhitzung zu vermeiden. Umgekehrt sollen beim Oeffnen die Contact-
theile möglichst schnell auf eine grössere Strecke von einander ent-
fernt werden, damit der Oeffnungsfunke rasch erlischt und nicht als
Liehtbogen einige Zeit fortbrennt, was theilweise Schmelzung der
Contactstücke zur Folge haben würde. Am besten geschieht das
Auseinanderreissen der letzteren mit Hülfe einer Feder, die beim
Schliessen des Contactes gespannt wird. Doch soll diese, im ge-
schlossenen Zustande des Ausschalters, nicht an dem beweglichen
Theile desselben ziehen, sondern erst, sobald man den letzteren von
Hand um eine gewisse Strecke aus der Ruhestellung dreht, aus-
gelöst werden. In der Ruhelage sollen die Contactflächen einen be-
trächtlichen Druck auf einander ausüben.
3. Hebelgelenke der drehbaren Theile sollen möglichst nicht in
den Stromweg eingeschaltet sein, da sie nicht auf die Dauer guten
Contact gewährleisten.
4. Es soll stets, auch wenn die Contact machenden Theile durch
eine Schutzkapsel verdeckt sind, aus der Stellung des Handgriffes
oder sonstwie erkennbar sein, ob der Ausschalter geöffnet oder ge-
schlossen ist.
5. Die zu dem Ausschalter gehörigen Metalltheile sollen auf
einer gut isolirenden und feuersicheren Sockelplatte montirt sein.
Zur Erfüllung der unter 1. genannten Bedingung muss die
Grösse der Contactfläche der Stärke des Stromes, welcher im
Maximum durch den Ausschalter hindurchgehen soll, angepasst sein.
Man rechnet für 1A 5—10 gmm Contactfläche. Da es kaum möglich
ist, zwei Metallstücke, von denen das eine beweglich sein soll, so zu
bearbeiten, dass sie sich auf einer grösseren Fläche wirklich.berühren,
so zertheilt man gewöhnlich das eine der beiden Contactstücke in
eine grössere Anzahl einzeln federnder Theile. Bei Ausschaltern. für
starke Ströme sind dies meist eine Anzahl hart gehämmerter, läng-
licher .Kupferbleche von etwa 1 mm Dicke, welche am einen Ende
eingeklemmt sind und mit der Kante des freien Endes auf dem