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Wenn bei einer Blitzschutzvorrichtung, welche beide Theile (den positiven
und den negativen) -einer Leitung schützt, beide Hälften der Leitung von der
Entladung getroffen werden und an beiden Schmelzung stattfindet, so kann da-
durch ein Kurzschluss zwischen dem positiven und dem negativen Strange der
Leitung entstehen, oder doch ein Lichtbogen erzeugt werden, durch welchen der
Maschinenstrom übergeht und seinerseits durch Schmelzung solchen Kurzschluss
erzeugt. Zur Vermeidung dieser Gefahr hat man z. B. die Erdleitung nur zur
einen Hälfte der »zweipoligen« Blitzschutzvorrichtung geführt und die andere
Hälfte durch einen zwischengeschalteten Bleidraht mit der Erdleitung verbunden.
Fig. 447.
Beginnt bei eingetretener Schmelzung der Betriebsstrom zwischen beiden Hälften
der Vorrichtung überzugehen, so bringt er alsbald den Bleidraht zum Durch-
schmelzen und Kurzschluss kann nicht entstehen.
Bei einem so vorgerichteten Apparate muss indessen stets sorgfältig darauf
gesehen werden, dass der erwähnte Bleidraht nach jedesmaligem Abschmelzen
sofort erneuert wird. Dies ist lästig, besonders bei Blitzschutzvorrichtungen, die
im Freien an Stangen oder sonst an nicht bequem zugänglichen Stellen angebracht
sind. Es sind deswegen Blitzschutzapparate erdacht worden, welche das Auf-
treten von Kurzschluss ebenfalls selbstthätig vermeiden, ohne dass jedoch nach
jedem Funktioniren des Apparates eine Reparatur erforderlich würde. Von solchen
Blitzschutzvorrichtungen »mit selbstthätiger Funkenlöschung« ist zu
nennen der Apparat von Elihu Thomson. Dieser besteht aus einer Drahtspule
mit Eisenkern, die zwischen die Leitung und die zu schützende Dynamomaschine
eingeschaltet wird, und zwar je eine solche Spule in den positiven und in den
negativen Leitungsstrang. Die Funkenstrecke, über die eine die Leitung treffende