Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

     
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
  
   
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190. Das Heisswerden der Drahtwickelung einer neu in 
Betrieb genommenen Dynamomaschine lässt auf fehlerhafte Dimen- 
sionirung der Drahtquerschnitte schliessen. Dabei ist zu berück- 
sichtigen, dass die Drähte des Ankers und jede Hauptstromwiekelung 
(Serienwiekelung) bei der Maximalstromstärke, die Nebenschluss- 
wiekelung einer Nebenschlussmaschine oder Compoundmaschine da- 
gegen beim Strome null (entsprechend der höchsten Spannung an den 
Bürsten) sich am stärksten erwärmen und dass die Temperatur, je 
nach den Massen der Maschine erst nach einer bis mehreren Stunden 
constant wird. Tritt dagegen bei einer Maschine, welche sich für 
gewöhnlich normal (etwa 30° über die Temperatur der Umgebung) 
erwärmt, plötzlich starke Erhitzung der Anker- und Hauptstrom- 
wiekelung ein, ohne dass sich am Strommesser und aus anderen 
Anzeichen ein abnorm hoher Stromverbrauch im äusseren Kreise 
erkennen liesse, so liegt eine Nebenschliessung durch das Gestell 
der Maschine selbst oder zwischen den Hauptleitungen, eventuell 
durch Vermittelung der Erde, vor dem Strommesser vor, sodass 
der Nebenstrom vom Strommesser nicht angezeigt werden kann. 
Steigt die Temperatur so hoch, dass Gefahr für die Bespinnung 
der Drähte vorhanden ist, .so bleibt nichts übrig, als die Dynamo- 
maschine still zu setzen und den Fehler, falls: er sich nicht mit 
dem Auge erkennen lässt, durch Isolationsprüfung aufzusuchen und 
zu beseitigen. 
191. Sehr erhebliche Beschädigungen können an einer Dynamo- 
maschine dadurch entstehen, dass Theile der Drahtwickelung 
des Ankers sich mit der Zeit loekern. Durch die zwischen Pol- 
schuhen und Anker auftretenden starken magnetischen Kräfte, 
welehe zudem auf die einzelnen Theile der Wickelung nicht stetig 
wirken, sondern bei jedem Vorbeigang an einem Magnetpol ein 
Maximum erreichen, um dann wieder auf null herabzusinken, sowie E 
durch die Wirkung der Centrifugalkraft werden die Drähte da, wo | 
sie nicht sehr solid befestigt sind, leicht gelockert. Nimmt diese 
Lockerung zu, so kann es bei dem geringen im Magnetfelde vor- | 
handenen Spielraume bald so weit kommen, dass die Draht- 
windungen an einzelnen Stellen an den Polsehuhen zu streifen | 
beginnen. Dies hat ein Durchreiben der Isolirung zur Folge und 
kann, wenn. keine Abhülfe geschieht, zum baldigen völligen Un- 
brauchbarwerden des Ankers führen. Jedes Anstreifen des Ankers 
an die Magnete wird leicht an dem veränderten Geräusch der | 
Maschine erkannt; ja schon eine Lockerung der Ankerdrähte kann 
sich dadurch, dass dieselben beim Vorbeigang an den Magnetpolen 
vibriren, durch ein besonderes Geräusch verrathen. Ein Fehler der 
genannten Art muss, sobald er bemerkt wird, möglichst im Ent- 
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