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223. Beleuchtung von Schaufenstern. Die Beleuchtung
von Scehaufenstern richtet sich in erster Linie nach der Art der
ausgestellten Gegenstände, sowie nach den Dimensionen des für die
Auslage der Waaren verfügbaren Raumes. Eingehende Rathschläge
lassen sich hier nicht allgemein geben; es hängt zuviel von ört-
lichen Besonderheiten, von den Wünschen und dem Geschmacke des
die Auslage Arrangirenden, ‘sowie von den verfügbaren Mitteln ab.
Doch kann soviel gesagt werden, dass für hohe, geräumige Schau-
fenster sich Bogenlampen von 4—6 A am besten eignen, ins-
besondere wenn farbige Stoffe, Teppiche, . Tapeten u. dergl. aus-
gelegt sind, deren Farben dann ungefähr wie bei Tageslicht wirken.
Die Beleuchtung wird dabei so stark, dass derartige Auslagen schon
von Weitem hervortreten und die Vorübergehenden anziehen. Es
ist jedoch ganz zu verwerfen, die nur mit einer matten Glasglocke
umgebene Lampe wenig über Augenhöhe in der Mitte oder gar im
Hintergrunde des Auslageraumes aufzuhängen, wie es häufig genug
geschieht.‘ Das Auge wird dann durch das direkte Licht der Kohlen
so heftig geblendet, dass ein ruhiges Betrachten und deutliches
Sehen der ausgestellten Gegenstände gar nicht möglich ist. Wer
eine derartige Anordnung trifft, vergisst, dass nicht eine Bogenlampe
ausgestellt ist, sondern dass die Waaren’ es sind, welche das
Publikum sehen soll. Die Lampe wird zweckmässig mindestens
1 m über der Augenhöhe des Beschauenden aufgehängt, entweder
ganz nahe der Glasscheibe, oder, bei wenig tiefen Schaufenstern,
besser aussen vor derselben, damit das Licht die ausgelegten Gegen-
stände unter dem möglichst günstigen Winkel trifft. Sollen die
/etzteren recht deutlich und bequem betrachtet werden können ufhid
die Bogenlampe nicht zu Reclamezwecken schon von Weitem sicht-
bar sein, so umhüllt man dieselbe nach aussen durch einen die
Glocke zu !,, bis ?/, umgebenden, undurchsichtigen, innen weissen
Blechschirm. ‘ Dadurch wird das Blenden vermieden und zugleich
die auf die ausgelegten Waaren geworfene Lichtmenge vermehrt.
Kleinere Schaufenster werden besser mit Glühlampen beleuchtet,
die ebenfalls so hoch angebracht werden, dass sie das Auge nicht
blenden. Nur wenn dieselben ganz oben hängen, versieht man sie
mit Reflektorsehirmen. : Wegen der geringen Wärmeabgabe der Glüh-
lampen können diese, wenn man will, an einzelnen Stellen ganz
nahe an die Waaren heran-, auch daruntergebracht werden. Auf
diese Art, sowie durch verdecktes Anbringen einzelner Glühlampen
an geeigneten Stellen lassen sich reizende und eigenthümliche Be-
leuchtungseffekte erzielen, besonders wenn die ausgestellten Gegen-
stände sich dazu eignen (Gold- und Silberwaaren, kunstgewerbliche
und Luxusartikel, :geschliffene Gläser u. s. w.). Da die Dekoration