Full text: Die Accumulatoren für Elektricität

   
    
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
    
   
   
   
   
  
   
   
  
   
  
   
    
   
   
  
   
   
  
    
   
II | 90 C. Polarisation durch Veränderung an den Elektrodenplatten. 
€. Polarisation durch Veränderung an den 
Slektrodenplaitten. 
‘14 75. Wir wenden uns nun den Veränderungen der Elektroden- 
Bil! ı platten selbst zu, die uns speciell dann interessieren, wenn durch 
die Veränderung ein nicht nur momentaner Zustand, sondern eine 
Veränderung in der elektromotorischen Stellung der Platten eintritt. 
I Die erste Beobachtung und richtige Auffassung der Erscheinung 
rührt auch hier von Ritter (l. e.) her, der bei der Anwendung von 
|) Zink und Kupfer als erregende Metalle in angesäuertem Wasser 
| auf die Bildung von Zinkoxyd hinwies, welches eine Zeitlang die 
| I Zinkplatte bedeekte. um dann abzufallen. Da Ritter das Zinkoxyd, 
|| | wie alle Metalloxyde, als einen schlechten Leiter für Elektrieität erkannt 
hatte, schrieb er dieser Bildung die Verminderung der Kraft der Säule 
zu, und er und Gilbert betonen wiederholt die Notwendigkeit nicht nur 
des Abreibens, sondern sogar des Abfeilens der Zinkplatten. Ob- 
4 wohl sich dies bei allen Platten, die für galvanische Elemente 
verwendet wurden, in mehr oder weniger hohem Grade zeigte, blieb 
diese Frage eine lange Zeit unberührte. 
Man beschäftigte sich inbezug auf Veränderung der Elektroden 
mehr mit der Metallfällung, und dabei erhielt man eine Reihe auch 
für unsere Betrachtung wichtiger Beobachtungsresultate. Es ist in 
erster Linie zu nennen die Bildung von Hyperoxyden, welche bei 
den meisten Beobachtern unter gleichzeitiger Bildung sogenannter 
Wasserstoffmetalle beobachtet wurde. Ich habe schon erwähnt, dass 
diese Bildung von Hydrüren bei den meisten Metallen nicht eintritt, 
dagegen bildet sich allerdines Tellurwasserstoff!) und Antimon- 
wasserstoff?), wie Ritter und Ruhland zuerst nachwiesen. 
Brugnatelli stellte als Elektroden in Wasser zwei Silberdrähte 
und beobachtete, wie beide beim Durchgang des Stromes sich in 
eine schwärzliche Substanz verwandelten. Bei Untersuchung der 
beiden Drähte erwies sich der Überzug am positiven Drahte als 
Dil | t) Ritter: Gehlen Journal V, .p. 445; ef. Davy: Schweigg. Journal V, 
p. 71; Fischer: Kastner Archiv X VI, p. 218. 
2) Ruhland: Schweigg. Journ. XV, p. 417. 
Ki) | p. 348; Kastner: Kastners Archiv VI, p. 440; Brugnatelli: Gehlen Journ. [, 
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