Full text: Die Accumulatoren für Elektricität

   
92 C. Polarisation durch Veränderung an den Elektrodenplatten. 
und schliesslich zur Bildung von Polarisations-Batterieen führte, die 
nicht auf Gaspolarisation beruhten. 
Wenn man eine Säule aus Eisen und Kupfer in einer Salzlösung 
oder verdünnter Säure herstellt, so ist das Eisen positiv gegen die 
Kupferplattee Nimmt man statt dessen die genannten Metalle in 
concentrierter Schwefelleberlösung, so ist umgekehrt Kupfer positiv 
gegen Eisen. Dasselbe Resultat erhält man, wenn man statt Kupfer 
Silber oder statt Eisen Wismuth nimmt. Aus einer ganzen Reihe 
analoger Versuche ergiebt sich, dass „die Flüssigkeiten nur insofern 
die Polarität einer Kette umzukehren vermögen, als sie die Metalle 
in der Art verändern, dass diese Umkehrung von hierdurch zugleich 
verändertem elektromotorischen Verhältnis der Metalle ge 
gegen ein- 
ander abhängig gemacht werden kann“. 
Verfolgen wir die verschiedenen Möglichkeiten bei der Combi- 
nation Eisen-Kupfer, so ist in concentrierter Schwefelleberlösung 
dauernd das Kupfer positiv gegen Eisen, in stark verdünnter Säure 
negativ. Dazwischen giebt es einen weiten Spielraum für Verdün- 
nungsgrade, bei welchen in den ersten Momenten nach dem Ein- 
tauchen die Polarität des Kupfers negativ ist, allmälig abnimmt 
bis O und dann langsam positiv wird, oder auch durch einen plötz- 
lichen Sprung vom negativen zum positiven Charakter übergeht. 
Doch zeigt sich, dass diese Avogadrosche Umkehrung ganz unab- 
hängig von dem Vorhandensein des Stromes ist, sondern bei offener 
Kette gerade so gut erfolgt. Im vorliegenden Beispiel ist es nur 
nötig, die Kupferplatte allein eine Zeit lang in die verdünnte Lösung 
zu stellen; schliesst man dann nach Einsenken einer Eisenplatte den 
Strom, so zeigt das Kupfer gleich den positiven Charakter. Es zeigt sich 
also, dass der Strom an diesem Phänomen unschuldig ist, und die 
Wirkung der Säure die Oberfläche des Kupfers so schnell verändert, 
dass dadurch eine Veränderung in der elektromotorischen Stellung 
derselben bedingt ist. Es hängt daher das Eintreten einer jener drei 
Modalitäten lediglich von den wirkenden chemischen Kräften ab. Wir 
haben es also bei diesen Untersuchungen nicht mit Polarisation zu 
thun, und doch haben sie für dieselbe eine grosse Bedeutung, in- 
dem sie zeigen, wie durch eine Öberflächenveränderung der Elek- 
troden die elektromotorische Stellung der Metalle geändert wird. 
Die Fechnersche Tabelle5) über die Metalle, welche beim Eintauchen 
°) Fechner Lehrbuch der Physik II, 2. Aufl, p. 101. 
   
  
  
   
   
    
   
   
        
  
   
    
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
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