Full text: Die Accumulatoren für Elektricität

     
   
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
     
    
     
    
   
   
    
   
     
    
   
   
   
    
   
     
   
   
   
    
    
     
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B. Accumulatoren in Beleuchtungsanlagen. 191 
werden. Man giebt gewöhnlich an, dass das „Kochen“, d.h. die 
stärkere Gasentwickelung in den Zellen, das Zeichen zur Beendigung 
der Ladung sei. Es ist das jedoch kein sicheres Erkennungszeichen. 
Das „Kochen“ tritt nämlich auch ein, wenn die Stromdichtigkeit 
zu gross ist. Hat sich eine Platte teilweise mit Sulfat überzogen, 
so wird an den freien Stellen die Stromdichtigkeit eine sehr hohe, 
daher tritt hier dann eine starke Zersetzung des Elektrolyts ein. 
Die entstehenden Gase können nicht gänzlich absorbiert werden und 
daher tritt Kochen ein. Würde man jetzt mit der Ladung aufhören 
und anfangen zu entladen, so würde der schon vorhandene Fehler, 
nämlich die ungleichmässige Oberflächen-Beschaffenheit, sich dadurch 
nur vergrössern. In solchem Falle ist es gut, gerade sehr stark zu 
laden, also die Stromstärke zu vermindern und mit schwachem 
Strom weiter zu laden. Dann hört das Kochen auf und die Sulfat- 
schicht wird reduciert. 
Um zu wissen, ob diese Sulfatbildung vorhanden ist, ge- 
nügt ein Beobachten der Farbe der positiven Platten. In unge- 
ladenem Zustande sollen die positiven Platten dunkelbraun aus- 
sehen und werden schwärzlich bei fortschreitender Ladung. Die 
Anwesenheit von Sulfat giebt sich durch gelbliche bis weisse Fär- 
bung zu erkennen. Genügt nun fortgesetztes Überladen der Zellen 
nicht, das gelbliche Sulfat zu beseitigen, so ist ein Reinigen der Platten 
unvermeidlich. Die negativen Platten dagegen haben stets eine 
blaugraue Farbe. Auch durch Betasten kann man sich von dem 
regelrechten Zustande der positiven Platten überzeugen. Ist die 
Platte normal, so fühlt sie sich weich an und färbt ab, ist sie mit 
einer schädlichen Sulfatbildung bedeckt, so ist sie hart und hinter- 
lässt keine Farbspuren auf der Hand. 
183. Die Hauptursache der Sulfatbildung ist in einer übergrossen 
Entladung der Platten zu suchen. Es empfiehlt sich daher, nie 
mehr als ca. ?/, der Ladung zu entnehmen. Diese Grenze ist er- 
reicht, wenn der starke Abfall der elektromotorischen Kraft eintritt. 
Ist es in besonderen Fällen einmal notwendig, mehr Strom zu ent- 
nehmen, so lässt sich das nur durch mehrfache Überladung wieder 
gut machen. Um im gewöhnlichen Zustande nur bis zum Abfall 
der elektromotorischen Kraft zu entladen, ist es notwendig, einen 
selbstthätigen Ausschalter anzubringen, welcher durch die Spannung 
reguliert wird. 
Besonders leicht wird ein übermässises Entladen eintreten,
	        
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