224 D. Aceumulatoren zur Bewegung von Fahrzeugen.
teren; diese beiden einzelnen Wagen tragen Drehkolben, auf welchen
der verbindende Oberbau ruht. Diese Einrichtung ermöglicht das
Durchfahren sehr scharfer Kurven von kaum 10 m Radius. Die
beiden Motoren, welche bis zu 10 Pfkr. liefern sollen (?), sind
vorn und hinten zwischen die Axen gelegt. Die Axe des Induktors
dieser Motoren liegt in der Mitte der Wagen parallel zu den Seiten-
wänden und überträgt ihren Umlauf auf die eine Radaxe durch
Schraube ohne Ende und Zahnrad.
Von dieser Übertragung behauptet Zacharias, dass nur 15%
Kraftverlust eintreten, für gewöhnlich hat man von der Schraube
ohne Ende höhere Verluste zu erwarten. Die günstigen Resultate
sollen erreicht sein durch eine besonders steile Construktion der
Schraube und vorzügliche Schmierung; es läuft nämlich das auf der
Axe sitzende Zahnrad mit seiner unteren Hälfte in einem Ölgefässe.
Die Abweichung der Kraftregulierung von anderen Systemen ist
noch besonders hervorzuheben. Auf jedem Vorplatz befindet sich ein
Umschalter, welcher gestattet, den Strom aller hintereinander ge-
schalteten Accumulatoren in einen Motor zu senden, dann giebt es
langsame Fahrt, oder in beide hintereinander geschaltete Motoren,
um mittlere Fahrt zu erhalten, und endlich in beide parallel ge-
schaltete Motoren, um besondere Kraftleistung zu erhalten.
Die Accumulatoren werden 4!/, Stunden mit durchschnittlich
35 Amp. geladen, ebenso soll die Entladung im Mittel 35 Amp.
betragen, doch wird bei besonderer Kraftentfaltung in Steigungen
und beim Anfahren bis zu 50 Amp. erfordert. Die Entladung
dauert 2 bis 3 Stunden je nach der Beanspruchung. Die von
Zacharias aufgestellte Rentabilitätsrechnung beruht nicht auf Er-
fahrungssätzen, kann also hier übergangen werden.
215. Bei dem elektrischen Strassenbahnbetrieb in Hamburg
handelte es sich von vornherein nur um Versuche, welche Huber
während 8 Monate unternehmen wollte. Die Construktion des
Wagens ist aus der beistehenden Darstellung (s. Fig. 35 bis 37) des
grösseren der beiden Wagen ersichtlich. Auch hier sind die Accu-
mulatoren unter den Sitzen angebracht, in Holzkästen zu je 18 Zellen
geordnet (Fig.35). Die Zellen sind aus Hartgummi ohne Metallfütterung
nach dem Modell 15 T von Huber. Die Kästen sind auf Schienen leicht
nach Aufklappen der Schutzbleche ein- und auszuschieben. Der Motor
(ein etwas veränderter Siemensscher) liegt in der Mitte zwischen
den beiden Radaxen, die Welle des Induktors parallel den Axen des