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E. Elektrolyse und Stromerzeugung im Element. 353
wir uns also bald — 2q nach der einen, bald +?2q nach der ent-
gegengesetzten Richtung bewegt zu denken. Nun ist ein Strom
— 2q, nach einer Seite bewegt, genau dasselbe wie +q und —q
gleichzeitig nach entgegengesetzten Richtungen, daher ist die Strom-
stärke im Elektrolyt dieselbe wie in der festen Leitung.
Einen Vorwurf, welcher dieser Theorie gemacht ist, dass dieselbe
nur in Verbindung mit einer bestimmten Anschauung über das Wesen
der Elektricität anwendbar sei, der nämlich, dass es ein positives
und negatives elektrisches Fluidum gebe, kann ich nicht als gerecht-
fertigt ansehen. Wenngleich die Darstellung so eingerichtet ist,
dass sie dieser Vorstellung entspricht, so ist dieselbe doch auch auf
alle andern Anschauungen unter entsprechender Änderung der Be-
zeichnungsweise übertragbar. Aber die Schwierigkeit, welche diese
Theorie hat, liegt in der Annahme der freien Elektricität in den
Moleculen und darin, dass in dem Elektrolyten freilich nicht die
doppelte Stromstärke besteht, wohl aber die doppelte elektromoto-
rische Kraft thätig sein müsste, denn es handelt sich dabei stets um
die Wirkung von +2q und — 2q.
84. Ich habe seiner Zeit ($ 28 u. 13) schon angegeben, dass
Daniell der erste war, welcher in Lösungen allein die Zersetzung
der Salze durch den Strom annahm, die Zersetzung des Wassers
oder des Lösungsmittels aber erst durch secundäre Wirkungen er-
klärte. Gegen seine Auffassung machte man besonders geltend, dass
die dadurch geforderten Atomcomplexe wie SO,, welches er unter
dem Namen Oxysulphion einführte, nicht nachweisbar existierten.
Daniell und mit ihm Miller”) nahmen darum an, dass diese theo-
retisch eingeführten Atomcomplexe von selbst an der positiven
Elektrode zerfielen, so dass das Nichterscheinen derselben nicht
auffällig sei. Derselben Meinung waren auch Buff”), de la Rive in
seinem Lehrbuch und E. Becquerel’”). Letzterer fasst die Ergebnisse
seiner ausgedehnten Versuche über Elektrolyse in den Satz zu-
sammen: dass, wenn eine binäre oder ternäre Verbindung durch
den Strom direkt zersetzt wird, die Zersetzung in der Weise
erfolet, „dass für 1 Äquivalent Blektrieität, d. h. für die Elektrieitäts-
menge, welche 1 Aquivalent Wasser zersetzt, stets 1 Aquivalent des
’5) Philos. Transactions. 1844. p.1.
76) Annal. der Chemie und Pharmacie Ba,85. p.1,
7) Annal. de Chim. et de Phys. S. III, T. 11, p. 162 u. 257.
Hoppe, Accumulatoren.
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