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Phasenverschiebung durch Hysteresis. 257
Professor Ferraris! theoretisch und experimentell gezeigt hat, ist es
zulässig, die durch beide Ursachen bestimmte Verspätung in einem
einzigen Ausdrucke zusammenzufassen, bezw. auf einen gemein-
samen Verzögerungswinkel Ö zurückzuführen (s. w. u.).
Wir hätten demnach jetzt mit folgenden Phasendifferenzen, bezw.
- . J OD
Verzögerungen zu rechnen:
primäre Stromstärke gegen primäre Klemmspannung Winkel b,;
7 * .. =
totale magnetisirende Kraft gegen primäre Strom-
Marken a ee se. Vulkan,
totale magnetische Induction gegen die totale
magnetisitende Ka, . . n.2.,.., Wauilkel &
g S l
elektromotorische Kraft E, gegen totale Induction a 7;
secundäre Stromstärke gegen totale magnetisirende
Rear a. 5 Winkeles,
secundäre Stromstärke gegen secundäre Klemm-
spannung, wenn der äussere Stromkreis nicht
nlischonsteni ieh a ee Winkel 0;
und in diesem Falle auch secundäre Stromstärke
gegen secundäre elektromotorische Kraft E, . Winkel o.
Wir ziehen wieder? von einem Punkte O in der radialen Rich-
tung gerade Strecken, deren Längen die Amplituden der verschie-
denen Grössen und deren Richtungen ihre Phasen kennzeichnen,
wobei wir in Fig. 160 die Drehungsrichtung gleich der des Uhr-
zeigers annehmen.
Gehen wir von der totalen Induction N aus, so muss die in-
N i T e :
ducirte elektromotorische Kraft E, um Tr 90° im Sinne des
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Uhrzeigers dagegen gedreht erscheinen, die magnetisirende Strom-
stärke J um einen Winkel 27. im entgegengesetzten Sinne. Wir
ziehen ferner, um 27. ® gegen E, nach rechts gedreht, OA=.J, . s, und
tragen auf OJ die Strecke OB als Amplitude J.s auf. Dann ist
AB= 00 nach Grösse und Richtung die magnetisirende Kraft
J,.s; des primären Stromkreises.
Um die primäre Klemmspannung e, zu finden, tragen wir
0OD=p,.J, auf OC ab und ziehen O@ parallel und gleich FD.
Dann ist O@ die Amplitude a, der primären Klemmspannung e,. In
gleicher Weise findet man OK als Amplitude der secundären Klemm-
spannung £,.
Aus diesem Diagramm ist zu ersehen, dass die Phasenverschiebung
zwischen J, und J stets grösser als 90° sein muss, da schon die
Phasendifferenz zwischen N und J, > 90° ist. Da ferner J nie
‘ Ferraris, Mem. d. R. Accad. d. Scienze di Torino, Ser. II, 38. 1887. Im
Auszug mitgetheilt von Jaquin, L’Electrieien 12, p. 657 ff. und 689 ff. 1888.
®* Vgl. H. Görges, Elektrotechnische Zeitschrift 9, p. 514 ff. 1888.
Kittler, Handbuch der Elektrotechnik, IL 17
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