Full text: Handbuch der Elektrotechnik (2. Band, 1. Hälfte)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
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260 Wechselstromtransformatoren. 
der Spulen verringern, so können die durch Vergrösserung des magne- 
tischen Widerstandes auftretenden Verluste unter Umständen durch die 
Verkleinerung des elektrischen Widerstandes und somit der Strom- 
wärme nahezu ausgeglichen werden. Dieses lässt sich um so leichter 
ermöglichen, als ja der magnetische Widerstand des Eisenmantels oder 
des Eisenkernes aus den oben erwähnten Gründen ohnehin sehr gering ist. 
Kapp! hat über das beste Verhältniss zwischen Eisen 
und Kupfer in den beiden Grundformen, Kern- und Mantel- 
transformatoren, Versuche angestellt und glaubt den Kerntrans- 
formatoren unter sonst gleichen Umständen den Vorzug geben zu sollen. 
Wenn der Secundärgenerator gleiche Stromstärken in beiden Be- 
wickelungen führt, so sind die Windungszahlen beider Spulen nahezu 
gleich, und in Folge dessen auch die Kupfergewichte, vorausgesetzt, 
dass die Windungssysteme nicht über einander, sondern neben 
einander liegen und symmetrisch über den Eisenkern vertheilt sind. 
Sind die Windungszahlen beider Spulen verschieden und die Quer- 
schnitte den Stromstärken proportional, so erhält man ebenfalls nahezu 
gleiche Kupfergewichte in beiden Windungssystemen. 
Wenn, wie früher, ? der Transformationscoöfficient, so 
ergeben sich unter der Annahme gleicher Kupfergewichte in der pri- 
mären und der secundären Spule folgende Verhältnisse: ? 
  
  
  
  
  
  
  
  
Primär Secundär | Verhältniss 
Wendungen. ee 2 a sı 52 p 
Wigerttande ... 0. 2... p1 pa 2 
Selbstinductionscoöfficienten . . . Lı L; 2° 
Elektromotorische Kräfte . . . . Er‘ Ey’ p 
Eiromatätken „een ea. I,‘ ig‘ ps 
Stromwarmes see u eo. (1)? pı (i2‘)*. pa 1 
In gut gebauten Transformatoren lassen sich die Widerstände p, 
und p, der beiden Spulen so klein halten, dass sich die Klemm- 
spannungen e,‘ und e,‘ nur um 1 Procent von den elektromotorischen 
Kräften E,‘ und E,‘ unterscheiden. 
Dieser Umstand verdient besondere Beachtung für den Fall, dass 
die Klemmspannung im secundären Stromkreise bei constant ge- 
haltener primärer Klemmspannung möglichst unabhängig 
von der Belastung des Transformators werden soll. Diese 
Selbstregulirung des Transformators lässt sich nämlich 
thatsächlich durch möglichste Verkleinerung der Widerstände herbei- 
führen. 
Die Induction ist bei constant gehaltener primärer Klemmspannung 
ein Maximum, wenn der äussere Stromkreis geöffnet ist. In diesem 
! The Electrician 20, p. 338 ff. 1888. Kapp stellt hierbei die Transforma- 
toren von Zipernowsky-Deri-Bläthy als Manteltransformatoren den Kerntrans- 
formatoren mit Gramme’schem Ring gegenüber. Bekanntlich haben aber die 
obigen Constructeure nur vorübergehend Manteltransformatoren angewandt. 
° 8. P. Thompson, Dynamo-Electrie Machinery. 3. Auflage, p. 491. 
     
   
	        
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