Full text: Handbuch der Elektrotechnik (2. Band, 1. Hälfte)

Selbstregulirung bei constanter Primärspannung. 263 
verlust OC reducirt sich in diesem Falle auf 00‘. Da 0A sich gleich 
bleiben soll, ändert sich auch &, = OF nicht. Man erhält sonach an 
Stelle des Parallelogrammes OCDF das Paralleloegramm OC’D’F. Die 
primäre Klemmspannung würde nunmehr durch OD ausgedrückt, er- 
langt also einen kleineren Werth als vorher. Da wir jedoch e = OD 
constant lassen wollen, müssen wir die Figur so verändern, dass der 
Punkt D‘ nach D, rückt, wobei OD, = OD ist. Das Parallelogramm 
kommt dadurch in die Lage AC,D,F‘}, woraus man zunächst erkennt, 
dass einer Vergrösserung des Widerstandes im Secundärkreise eine Zu- 
nahme der elektromotorischen Gegenkraft im primären Stromkreise ent- 
spricht. Durch proportionale Veränderungen (00:0B’—= 0(,:0B,) 
erlangt man ferner die dem Spannungsverlust OC, entsprechende primäre 
Stromstärke und hiermit auch den Punkt A,, also die totale Induction 
OA,. Letztere bildet aber das Mass für die elektromotorische Kraft 
im secundären Stromkreise. Die Aenderungen der totalen Induction 
OA hängen also von den Aenderungen der Linie OC, d. h. von dem 
Spannungsverluste in der primären Spule ab. Da der letztere sehr 
klein ist, sind auch die Aenderungen der totalen Induction und 
somit der secundären elektromotorischen Kraft sehr gering 
und praktisch zu vernachlässigen. 
Von Interesse ist für uns auch die Wahrnehmung, dass bei con- 
stant gehaltener primärer Klemmspannüung mit abnehmender 
Stromstärke im Secundärkreise auch die primäre Strom- 
stärke sich vermindert, so dass einer Abnahme der Nutz- 
leistung auch eine Abnahme der zugeführten primären Energie 
entspricht. 
Die Aenderung des Wirkungsgrades eines Transformators mit der 
Belastung bei constant gehaltener primärer Klemmspannung ist aus 
Fig. 163 ersichtlich.. Die Nutzleistungen sind in Watt als Abscissen, 
die entsprechenden Wirkungsgrade g als Ordinaten aufgetragen. Die 
Aenderung der secundären Klemmspannung mit zunehmender Belastung 
wird durch die Curve e,‘ veranschaulicht. Die Curven beziehen sich 
auf einen Transformator der Firma Ganz & Co. Die Normalleistung 
beträgt 7500 Watt. 
Eine Zunahme des Sättigungsgrades im Eisen ist auf die 
Selbstregulirung nur von untergeordneter Bedeutung. 
Wird die Stromstärke im primären Stromkreise constant 
gehalten, so muss in Fıg. 164 bei Aenderungen von r, bezw. J,, 
die Hypotenuse OB constant bleiben. Einer Abnahme der Strom- 
stärke i, entspricht also eine Zunahme der totalen Induction und 
damit der secundären elektromotorischen Kraft. 
Ist die Amplitude A, der elektromotorischen Kraft E, 
ge BER 
A, 2 ee r 
(2) +19 = 0: 
A 
2 
  
so muss sein 
  
wobei € einen constanten Werth hat. 
Diese Gleichung liefert eine Ellipse mit den Halbaxen ».C und €. 
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