Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

   
55. Kommutiren des Stromes. 181 
reichend, weil es hier nur äussere Ankerdrähte giebt; bei einem 
Ringanker haben wir jedoch ein inneres und äusseres Feld (Fig. 69) 
und die Selbstinduktion in den innern und in den äussern Drähten 
zu berücksichtigen. Hier tritt daher leicht eine noch stärkere 
Funkenbildung als bei dem Trommelanker auf. Dementsprechend 
hat man auch beim Ringanker die Bürsten um einen grössern 
Winkel zu verschieben, um die Funken zu vermeiden. 
Die Art der Wicklung hat ebenfalls einen Einfluss auf die 
Funkenbildung und folglich auch auf die Verschiebung der Bürsten. 
Entspricht jedem Kommutatorsegment nicht eine einzige Windung, 
sondern eine Spule mit vielen Windungen, so ist die Selbstinduktion 
grösser, und deshalb ein stärkeres Feld für die Umkehrung der 
Stromriehtung erforderlich. Neuerdings sucht man daher die Win- 
dungszahl möglichst zu beschränken, die auf ein Kommutatorsegment 
kommt, und wendet lieber eine grössere Zahl von Segmenten an. 
Ferner wäre zu untersuchen, welche Rolle die Zeit bei dem 
Vorgang des Kommutirens spielt. Wir haben gesehen, dass der 
Strom in jedem Draht auf Null gebracht und umgekehrt werden 
muss, während sich der Draht aus der Lage 6 nach der Lage 2 
(Fig. 68) bewegt. Der ganze Vorgang des Kommutirens muss 
also in dem Zeitraum beendigt sein, in dem der Draht von der 
einen in die andere Lage übergeht. Da diese Zeit um so kürzer 
ist, je grösser die Geschwindigkeit des Ankers gewählt wird, so 
könnte es auf den ersten Blick scheinen, als ob ein funkenfreier 
Gang bei grosser Geschwindigkeit schwieriger herzustellen wäre 
als bei geringer. Die Bürsten müssten also bei grösserer Geschwin- 
digkeit weiter verschoben werden. Dies ist jedoch nicht der Fall. 
Die elektromotorische Kraft, die dem vorhandenen Strome in jedem 
Drahte entgegenwirkt und den entstehenden unterstützt, wird frei- 
lich um so grösser sein, je kürzer der Zeitraum ist, der hierfür zur 
Verfügung steht. Denn wir müssen bedenken, dass diese elektro- 
motorische Kraft dadurch entsteht, dass Khraftlinien geschnitten 
werden; sie ist deshalb dem Produkt aus Geschwindigkeit und 
Dichte der Kraftlinien in dem Theile zwischen 2 und 6 direkt pro- 
portional. Je grösser die Geschwindigkeit, um so höher ist jedoch 
auch die elektromotorische Kraft, welche die Stromumkehrung unter- 
stützt. Das Auftreten der Funken hängt daher nicht direkt von 
der Geschwindigkeit ab. Lassen wir die Stärke des Magnetfeldes 
konstant und verändern wir den Widerstand des äussern Strom- 
     
   
    
   
     
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
     
  
  
  
  
    
   
    
     
   
  
   
  
   
	        
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