Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

   
  
  
  
  
  
  
  
Zwölftes Kapitel. 
genau dieselben Grenzen bei der grossen Maschine inne zu halten sind 
und 3. dass diese in allen Einzelheiten eine getreue, vergrösserte Nach- 
bildung der kleinen Maschine ist. In der Praxis ist nun die Leistung 
der sogenannten kleinen Maschinen (von weniger als 15 Kilowatt) 
im Allgemeinen weniger durch die Erwärmung und die Funken- 
bildung begrenzt, als durch den Wirkungsgrad. Wir können daher 
ohne Gefahr bei der grossen Maschine die Grenzen, die sich aus der 
Erwärmung und Funkenbildung ergeben, soweit erhöhen, dass die 
Leistung viel grösser wird, als aus den obigen Formeln folgt. Die 
Verhältnisse ändern sich jedoch, wenn die kleine Maschine, von der 
wir ausgehen, bereits ziemlich gross ist, so dass die Grenzen ihrer 
Leistung mehr von der Erwärmung und Funkenbildung als vom 
Wirkungsgrade abhängen. In diesem Falle bringt eine Vergrösserung 
des Modells keinen Gewinn. So lassen sich gute zweipolige Ma- 
schinen ohne Schwierigkeit für 50 und selbst für 100 Kilowatt kon- 
struiren; wollten wir jedoch dieselbe Maschinengattung für eine 
Leistung von 300 oder 600 Kilowatt verwenden, so würden diese 
grössern Maschinen mehr als sechsmal so schwer und so theuer 
sein als ihre kleinern Modelle. Wir schliessen hieraus, dass sich 
die zweipoligen Maschinen zur Erzeugung grosser Leistungen nicht 
eignen. 
64. Vorzüge der mehrpoligen Dynamomaschinen. 
Es entsteht nun die Frage, wie die grossen Maschinen zu kon- 
struiren sind, damit sie in Hinsicht auf Gewicht und Kosten wohl- 
möglich besser sind als die kleinen zweipoligen. Die praktische 
Erfahrung hat hier zu Gunsten der mehrpoligen Maschinen ent- 
schieden. Während für Maschinen von kleiner und mässiger Grösse 
ohne Zweifel die zweipoligen vorzuziehen sind, giebt es eine 
Grenze, wo vierpolige Maschinen vortheilhafter wirken. Vergrössern 
wir die Leistung noch weiter, so erreichen wir bald einen Punkt, 
wo eine sechspolige Maschine günstiger als eine vierpolige wird 
u.s. w. Es lässt sich indessen keine bestimmte Regel angeben, 
nach der man die Anzahl der Pole für eine gegebene Leistung be- 
stimmen könnte. Dass jedoch die Güte einer Konstruktion von der 
geeigneten Wahl des Maschinentypus abhängt, wird der Leser leicht 
einsehen, wenn er mehrere Konstruktionen für verschiedene Ma- 
schinengrössen vergleicht. 
Wir wollen hier keine grosse Reihe von Konstruktionen vor- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
	        
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