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Rt mann ET CREATE
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Dreizehntes Kapitel.
und bei gut konstruirten Maschinen wird diese Wirkung für die Ab-
kühlung des Ankers ausgenutzt, wobei natürlich eine geringe Energie-
menge aufzuwenden ist. Alle diese Verluste sind jedoch gering im
Vergleich zu den elektrischen und magnetischen Verlusten.
Diese haben ihren Grund in der Hysteresis, den Foucault-
oder Wirbel-Strömen, sowie im Widerstande des Ankers und der
Berührungsstellen der Bürsten. Die in der Ankerwicklung ver-
brauchte elektrische Energie lässt sich leicht mit Hülfe des Ohm-
schen Gesetzes bestimmen und braucht unsere Aufmerksamkeit nicht
weiter zu beschäftigen; die von der Hysteresis und von den Wirbel-
strömen herrührenden Energieverluste lassen sich jedoch nicht so
leicht berechnen. Wenn die Magnetisirungskurve für die Eisensorte,
aus der die Ankerbleche hergestellt sind, bekannt ist, kann man
den durch Hysteresis bedingten Verlust annähernd bestimmen. Wir
kennen die mittlere Kraftliniendichte und somit die Einergie, die bei
dieser Induktion während jedes Cyklus in einem Kubikcentimeter Eisen
verbraucht wird. Aus der Umdrehungszahl des Ankers und aus der
Zahl der Pole können wir die Zahl der Cyklen in der Sekunde er-
mitteln und haben somit, da uns auch die gesammte Eisenmenge
im Anker bekannt ist, alle Elemente, welche zur Bestimmung des
gesammten auf die Hysteresis zurückzuführenden Energieverlustes
nöthig sind. Das Resultat ist jedoch, wie bereits gesagt, nur an-
nähernd richtig, und zwar aus folgendem Grunde. Wir kennen
allerdings die mittlere Induktion, aber wir haben keine Sicherheit,
dass diese auf dem ganzen Querschnitt des Ankerkernes gleich-
förmig ist. Im Gegentheil: wird die Induktion höchst wahrscheinlich
an einigen Stellen grösser als an andern sein. Denn einerseits ist
die Länge der Kraftlinien verschieden, und die kurzen Kraftlinien
drängen sich zusammen, während die langen weniger dicht verlaufen,
anderseits stört der in der Ankerwicklung verlaufende Strom die
gleichmässige Vertheilung der Kraftlinien. Aus der in Fig... 30
dargestellten Kurve folgt, dass die durch Hysteresis bedingten Ver-
luste schneller zunehmen als die Induktion. Das Anwachsen der
Hysteresis in den Theilen, wo die Induktion den Mittelwerth über-
schreitet, und ihre Abnahme in den Theilen, wo die Induktion
unter dem Mittelwerth bleibt, bewirken, dass die gesammte Hyste-
resis unter diesen Umständen grösser sein wird, als wenn die Kraft-
linien gleichmässig vertheilt wären.
Die Verluste, die von Wirbelströmen herrühren, sind sehr ver-
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