Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

Erstes Kapitel. 
konstruirten. Trotzdem war die Dynamomaschine als Laboratoriums- 
apparat schon damals eine alte Erfindung. Kurz nachdem Faraday 
im Jahre 1831 die elektromagnetische Induktion entdeckt hatte, 
konstruirte Pixii magnetelektrische Maschinen für Gleich- und 
Wechselstrom. Ihm folgte eine grosse Zahl von Physikern und 
Mechanikern, die fortwährend kleinere Verbesserungen anbrachten, 
bis dass Pacinotti im Jahre 1864 die in sich geschlossene Anker- 
wicklung und den Kommutator entdeckte, wie sie heute noch beide 
im Gebrauch sind. ZEigentliche Dynamomaschinen mit Selbst- 
erregung giebt es jedoch erst, seitdem Siemens im Jahre 1867 
das dynamoelektrische Princip erfunden hat. Hierdurch wurde es 
möglich, Maschinen von der Leistung, wie sie heute üblich ist, zu 
bauen. Gramme machte dann im Jahre 1870 nochmals dieselbe 
Erfindung, wie Pacinotti, gab ihr jedoch eine praktische Form, 
die seinen Namen trägt und das Muster für alle Dynamomaschinen 
mit geschlossener Ankerwicklung geworden ist. Auf der Wiener 
Ausstellung 1873 waren neben solchen Gramme’schen Maschinen 
auch Wechselstrommaschinen, die Beleuchtungszwecken dienten, zu 
sehen, doch erregten sie alle die Aufmerksamkeit der Techniker nur 
in geringem Grade. Später erst, nach der Erfindung der Glühlampe 
und nach den Pariser Ausstellungen von 1878 und 1881 wurde man 
sich klar, dass die Dynamomaschinen, die bisher nur zu wissen- 
schaftlichen Zwecken in Laboratorien, in der Praxis jedoch nur in 
vereinzelten Fällen benutzt worden waren, ein grosses Anwendungs- 
gebiet in der Industrie erringen konnten. Seit dieser Zeit fingen 
deshalb die Techniker damit an, den Bau der Dynamomaschine 
fabrikmässig zu betreiben. Anfangs war die Leistung der Maschinen 
sehr klein, so dass sie im Allgemeinen nur für einzelne, wenig 
ausgedehnte Beleuchtungsanlagen verwandt wurden. Als jedoch all- 
mählich das Zutrauen zu dem elektrischen Licht wuchs und: dieses 
deshalb in Fabriken, Mühlen und andern grossen Anlagen eingeführt 
wurde, nahmen die Maschinen an Grösse zu. Dies steigerte sich 
noch, als auch elektrische Centralstationen gegründet wurden. Die 
Leistung der neuern Gleich- und Wechselstrommaschinen beläuft 
sich auf Hunderte, ja in einigen Fällen auf Tausende von Pferde- 
stärken. So baute Ferranti für die Centrale zu Deptford Wechsel- 
strommaschinen mit einer Leistung von 1500 P.S., und es sind dort 
noch grössere Maschinen für 10000 P.S. in Aussicht genommen. In 
einigen der Berliner Centralen sind Dynamomaschinen von 500 P.S. 
   
   
    
    
  
   
    
   
    
  
  
  
   
    
  
  
   
   
  
   
    
   
  
   
    
  
  
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