224 Dreizehntes Kapitel.
um die Maschine in Gang zu setzen, ist so gering, dass man die
Rückwirkung und den Widerstand des Ankers vernachlässigen und
die Klemmenspannung der elektromotorischen Kraft der Maschine
gleichsetzen kann. Wir bestimmen nun die Geschwindigkeit n,
die Stromstärke i und die Klemmenspannung e. Lassen wir letztere
anwachsen, so steigen auch die beiden andern Grössen. Ordnen
wir den Versuch für den vorliegenden Fall zweckmässig an, so
können wir sehr schnell eine Reihe solcher Bestimmungen zusammen-
gehöriger Werthe der drei Grössen vornehmen, und tragen wir als-
dann die Stromstärken als Funktion der Geschwindigkeit auf, so
2 u
E
4 ra
\
0 B NL
Fig. 84.
erhalten wir die in Fig. 84 dargestellte Gerade. Der Punkt A,
wo diese Linie die Ordinatenachse schneidet, entspricht der Strom-
stärke, die eben hinreicht, um den Anker in Bewegung zu setzen,
vorausgesetzt, dass keine Erhöhung des Reibungswiderstandes bei
sehr langsamer Geschwindigkeit oder beim Stillstande eintritt. Da
jedoch die Reibung bei abnehmender Geschwindigkeit zunimmt, so
würde eine Messung der Stromstärke im Augenblicke des Angehens
ein falsches Ergebnis liefern. Wir finden den richtigen Werth, wenn
wir die Stromstärke für eine mässige Geschwindigkeit bestimmen
und die Linie nach rückwärts verlängern. Die Länge OA=i, be-
zeichnet dann die anfängliche Stromstärke beim Angehen und die
Länge BF=i die maximale Stromstärke bei der normalen Ge-
schwindigkeit n—=OB. Da der Widerstand, den die Hysteresis und