a nett : Se
un
294 Sechzehntes Kapitel.
Die parallel geschalteten Maschinen besassen einen stationären
Gang, auch wenn sie nicht mechanisch mit einander gekuppelt waren.
Das ist im vorliegenden Fall nicht so. Denn wenn die Kupplung
gelöst wird, so liefert die Dampfmaschine von B, die voreilt, etwas
mehr Triebkraft. In Folge dessen bleibt A sofort noch etwas mehr
zurück, d. h. der Radius Vektor OR, bewegt sich noch weiter nach
links. Hierdurch wird OB, die von der voreilenden Maschine ab-
sorbirte Energie, kleiner, so dass diese Maschine noch mehr voreilt.
Die Maschinen können ohne mechanische Kuppelung in Hinterein-
anderschalung nicht stationär arbeiten. Sind die Dampfmaschinen
auf konstante Geschwindigkeit regulirt, so bleibt die Maschine A
von selbst um 180° zurück, d.h. sie läuft parallel mit B (der Radius
Vektor der Energiekurven fällt dann nach OR,), und es wird keine
Arbeit im Lampenkreise geleistet. Aus dem Gesagten geht hervor,
dass frei laufende Wechselstrommaschinen nicht hinter einander ge-
schaltet werden können, wohl aber parallel, wenn die Triebkräfte
während des ganzen Cyklus gleichmässig wirken. Ob Wechselstrom-
maschinen parallel geschaltet werden können, hängt also einfach von
den Dampfmaschinen und der Art ihrer Regulirung ab.
Arbeitet eine Wechselstrommaschine auf die Hauptleitungen
eines Leitungsnetzes, so sollte nach unserer bisherigen Annahme die
Spannung des Netzes durch eine grosse Maschine oder eine Anzahl
kleinerer konstant gehalten werden, so dass die Klemmenspannung
der zu betrachtenden Maschine von vornherein bestimmt ist. Es
bleibt uns nun noch übrig, den Fall zu untersuchen, wo zwei Ma-
schinen parallel geschaltet sind, die sich jedoch nicht so voneinander
unterscheiden, dass eine allein bestimmend für die Klemmspannung
ist. Es mögen zwei Maschinen A und B verschiedene Ankerspannung
besitzen und von gleich starken Dampfmaschinen angetrieben werden.
Zuerst leuchtet es ein, dass die Klemmenspannung bei beiden Ma-
schinen gleich gross sein und dieselbe Phase wie der resultirende
Strom haben muss, wenn dieser in einem induktionsfreien Wider-
stande Arbeit leistet. Sodann kann die Stromstärke in jeder Ma-
schine grösser, aber nicht kleiner sein als die Hälfte der resultiren-
den Stromstärke. Da die Triebkraft bei beiden Maschinen dieselbe
ist, so muss auch die Leistung und folglich auch die Stromstärke
die nämliche sein.
Die beiden Maschinen mögen zuerst gleich stark erregt werden,
so dass ihre Ankerspannungen beide gleich OE sind, denen die
®