314 Achtzehntes Kapitel. 
geringe Mengen erforderlich sind, die nur schwach magnetisirt wer- 
den, so lassen sich diese Verluste bei gut konstruirten Maschinen 
auf etwa 1%, der gesammten Leistung herunterdrücken. Auf der 
andern Seite ist zu bedenken, dass der Anker durch die Verwen- 
dung von Eisen grössere Festigkeit gewinnt. 
Bei der Konstruktion von Wechselstrommaschinen, die zur 
Erzeugung hoher Spannungen dienen sollen sind besonders folgende 
Punkte zu beachten: 1. Gute mechanische Konstruktion, damit 
die Maschine ununterbrochen in Betrieb sein kann. 2. Festig- 
keit des Ankers. 3. Gute Isolation der Ankerspulen, die so ange- 
ordnet sein müssen, dass keine hohe Spannungsdifferenzen zwischen 
benachbarten Drähten auftreten können. 4. Leichte Zugänglichkeit 
der Ankerspulen, wenn Reparaturen nöthig sind. 5. Zweckmässige 
Anordnung der Sammelringe, die zu keinen Störungen Veranlassung 
geben dürfen. 6. Hoher Wirkungsgrad. 
97. Die Maschine von Siemens.!) 
Die Feldmagnete besitzen schmiedeeiserne Kerne und sind auf 
einem gusseisernen Rahmen befestigt, dessen beide Hälften mit ein- 
ander verschraubt sind. Die erregenden Spulen sind auf Messing- 
hülsen gewickelt und so verbunden, dass die aufeinanderfolgenden 
Pole verschiedenes Zeichen haben und dass entgegengesetzte Pole 
einander gegenüberstehen. Die Kraftlinien ‚schneiden somit den 
Anker überall rechtwinklig. 
Die Einzelheiten der Konstruktion veranschaulicht Fig. 126. Die 
Spulenkerne werden aus hartem Holz angefertigt und mit Messing- 
blech zusammengehalten. Letzteres ist mit einer Lage Isolations- 
material, wie Hartfiber oder Pressspahn, bedeckt, auf welche der 
Draht fest gewickelt ist. Die Verbindungen zwischen den einzelnen 
Spulen bilden Drähte, welche gut isolirt durch Löcher in den Be- 
festigungsplatten der Spule geführt sind. Diese Platten sind aus 
Neusilber und halten die hölzernen Kerne und die Leiter zusammen. 
Unter jeder befindet sich eine Lage Isolationsmaterial; die beiden 
!) Die hier folgenden Beschreibungen von Wechselstrommaschinen 
lehnen sich an eine Reihe von Aufsätzen, die R. W. Weekes über der- 
artige Machinen der elektrischen Ausstellung im Krystallpalast im Electrical 
Engineer, Juli und August 1892, veröffentlicht hat. 
      
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
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