Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

35. Hysteresis. 87 
Fangen wir mit der magnetischen Kraft Null an und lassen sie 
dann bis zu ihrem höchsten positiven Werthe wachsen, so erhalten 
wir die Kurve B’A’C. Ist der Punkt C erreicht, so hat jedes 
Kubikcentimeter des Eisens eine Energiemenge aufgenommen, welche, 
in Erg ausgedrückt, gleich der durch 4 z dividirten Fläche zwischen 
der Kurve B’A'C und der Strecke B’c ist. Nimmt nun die mag- 
netische Kraft wieder auf Null ab, so müssten wir die ganze Energie- 
menge wiedergewinnen, die das Eisen vorher absorbirt hat. Dies 
ist jedoch nicht der Fall. Wir erhalten nur die Energie wieder, 
die der zwischen BC und cB eingeschlossenen Fläche entspricht. 
Der Fehlbetrag, also die durch die Fläche B’A'’CBOB' dargestellte 
Energie, ist in Wärme umgesetzt. Dieselbe Schlussfolgerung gilt 
für die negativen magnetischen Kräfte, und wir kommen zu dem 
Resultat, dass in dem Eisen, das einen vollständigen magnetischen 
Cyklus durchmacht, eine Energiemenge verloren geht, die, in Erg 
ausgedrückt, gleich der durch 4 x dividirten Fläche OBAC'B' A’ ist. 
Die Energie, die durch die Hysteresis zerstreut wird, verkleinert 
nicht nur den Wirkungsgrad der Wechselstromapparate, sondern 
bringt auch eine Wärmeentwicklung hervor, die unter gewissen Be- 
dingungen sehr lästig werden kann. Je weicher das Eisen ist, das 
man anwendet, um so kleiner ist der Abstand zwischen der auf- 
steigenden und absteigenden Magnetisirungskurve, um so kleiner ist 
also auch die Energiezerstreuung in Folge der Hysteresis. Deshalb 
sollte das für Wechselstromapparate zu verwendende Eisen möglichst 
weich und ausgeglüht sein. 
Ist keine vollständige Magnetisirungskurve für eine gewisse 
Eisensorte vorhanden, dagegen aber die Koereitivkraft OA bekannt, 
so kann die Energiezerstreuung in Folge der Hysteresis auch nähe- 
rungsweise aus dieser Grösse berechnet werden. Ein Blick auf 
Fig. 25 zeigt, dass die Länge der horizontalen Linien, die zwischen 
den beiden Kurven in verschiedenen Höhen liegen, annähernd kon- 
stant ist und dass der Flächeninhalt der ganzen gestreckten Figur 
nahezu gleich dem Rechteck ist, dessen Grundlinie gleich AA’ und 
dessen Höhe gleich dem doppelten höchsten Werthe der Induktion, 
also vier Mal so gross als das Produkt aus Koereitivkraft und In- 
duktion ist. Die Energiezerstreuung in Folge von Hysteresis (in Erg) 
ist mithin gleich dem Produkt aus Koercitivkraft und Induktion dividirt 
durch n. 
Die Zerstreuung, die in der Zeiteinheit in Folge der Hysteresis 
 
	        
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