92 Siebentes Kapitel.
geschnitten werden. Hierfür giebt Fig. 34 ein Beispiel. R bezeichnet
hier einen Eisenring, um welchen zwei Stromkreise P und S ge-
wickelt sind. Senden wir durch P einen Strom, so entstehen Kraft-
linien im Eisen, deren Zahl (Induktion 8) von Null bis zu einem
Maximum wächst und aus den elektrischen und magnetischen Kon-
stanten der Anordnung nach Formel (16) berechnet werden kann.
Während der Zeit, in der die Induktion anwächst, wird im Strom-
Fig. 34.
kreise S, der gleichfalls mit dem Kraftlinienstrom verkettet ist, eine
elektromotorische Kraft erzeugt, und der Abnahme der Induktion
entspricht eine entgegengesetzt gerichtete elektromotorische Kraft
in S. Die Ursache dieser Erscheinung bildet hier, ebenso wie oben,
die Veränderung, welche die Zahl der den elektrischen Stromkreis
durchsetzenden Kraftlinien erleidet; sie wird jedoch jetzt nicht da-
durch bewirkt, dass sich der Stromkreis bewegt und Kraftlinien
schneidet, sondern es ändert sich die gesammte Stärke des Feldes.
In Fig. 35 mögen S, und S, zwei parallele Metallschienen be-
deuten, die an ihrem einen Ende durch ein Galvanometer @ ge-
schlossen sind; an dem andern Ende sind sie durch eine bewegliche
dritte Schiene S, verbunden, die sie rechtwinklig schneidet. Der
ganze Apparat soll sich in einem gleichförmigen magnetischen Felde
befinden, dessen Kraftlinien senkrecht auf der Ebene der drei Schienen
stehen. Wenn sich die Schiene S,, welche wir als Schlitten be-
zeichnen wollen, mit der Geschwindigkeit v auf den festen Schienen
Watt